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Original ehemals unter: http://home.t-online.de/home/janvi/kehr/kehr.htm
D´Kehrwoch
Wer hodden do scho wieder sein Dregg nohgschmissa ?
Iberall vergnergelde Babbierla, Ziggareddaschachdla
ond a Haufa andrs Zeigs fahrd rom!
jeddz mache no a Schild noh,
ersch hanne kehrt ond jetzt siehts scho wieder so aus!
Ond merg dr, wemmer sei Sach saubr budzt
na hebds hald au lang.
Wegg midd dem Bubabberlesglombb schdad warda bis am Samschdag.
Au noi, dees hebad mr abbr uff, on dees brauched mr noh.
Au dr Pfennig ehra, schnell uff d Schbarkass draga!
Wenn se au Böga schbugged,
doh isch jo viel schneller als mr denga kenna hodd, dr ganze Kandel gschafft gwä.
Ob der neie Miadr dord drieba au saubr kehrt ?
midd deem muaß i jetzt noh glei dr Drebbadienschd regla!
Komm Fiffi, jetzt isch gschafft, bald kommd dr Frihjohrsbutz.
Im Internet gefunden
Die Kehrwoche ist eine allwöchentliche Aktivität einer besonderen Spezies von Mensch - dem Schwaben.
Wir wollen uns diese Abart des Saubermachens hier einmal genauer ansehen:
KLAPP !! - Der Mülleimerdeckel von Frau Nägele schlägt mit lautem Krachen zu. Natürlich kann man den Mülleimer
auch leise schließen, aber es ist Samstag. Und Samstag heißt bei schwäbischen Haushalten: 'Die Kehrwoche ist
fällig!' Oder besser: 'Der Kampf hat begonnen'.
Frau Nägele steht bewaffnet mit Hausfrauenkittel, Putzeimer und Gummihandschuhen vor der Garage und lauscht dem
Wiederhall des Mülleimerdeckels. Wie lange wird es wohl dauern, bis die Nachbarin den Vorhang beiseite schiebt
und sich auf das Fensterbrett lehnt ? 'Morga Frau Nägele ! So, demma putza?' Aha, sie muss wohl schon am Fenster
gestanden haben und geradezu auf den Mülleimer der Nachbarin gewartet haben...
'Jo, s'muss halt au mol wieder sei, gell? Ond wa isch mit ihna? Hend se nix zom do ?' Der Kampf beginnt: 'Ha
doch, I wollt grad mei Vorhäng wascha, wo ne Sia gseah han.' (eine typische Ausrede, um den Verdacht der
Neugierde von sich zu lenken)
Wir betrachten diese Szene später weiter und wenden unseren Blick zunächst auf die Häuser der beiden Damen. Der
Verputz an den Wänden strahlt in hellem Glanz, die Blumentöpfe sind frisch poliert und die Hofeinfahrt weiß gar
nicht, ob sie nicht vielleicht lieber Wohnzimmer sein sollte. Am Auto findet man kein Stäubchen, die Fenster
sind so durchsichtig, als ob sie gar nicht da wären. Warum also dieser ganze Aufwand?
Nun, es gibt für den Schwaben nichts Schlimmeres, als der Vorwurf, dass bei ihnen etwas nicht ganz sauber sei.
Diese Anmaßung tut dem Schwaben in der Seele so weh, als wenn man einem Franzosen sagen würde, er hat keine
Ahnung von Käse und Wein.
Und die größte Freude für einen Schwaben ist es, wenn die Nachbarn sagen: 'Sie hend aber a schees Häusle...'
Dann - und nur dann - ist der Schwabe glücklich.
Wenden wir uns nun aber wieder unseren Nachbarinnen zu. Frau Holzäpfel beginnt damit, die Vorhänge von den
Fenstern zu nehmen. (Nicht, weil sie dringend gewaschen werden müssten, aber so kann sie Frau Nägele besser
beobachten...)
Frau Nägele breitet in der Zwischenzeit ihren Wohnzimmerteppich auf der eigens dafür in den Boden betonierten
Teppichstange aus, und beginnt mit dumpfen Schlägen auf ihn einzudreschen. Da aber der Wind ungünstig steht,
werden Frau Holzäpfels Gartenmöbel von einer Staubwolke eingehüllt. Gut, dass sie gerade am Fenster stand, und
das gesehen hat. Sofort rennt sie mit einem Putzeimer auf die Terrasse und säubert die Stühle. Frau Nägele hat
inzwischen den Teppich fertiggeklopft und wendet sich dem Treppenhaus zu.
Natürlich ist dieser Teil des Gebäudes der ursprüngliche Grund für die Kehrwoche. Denn warum sollte einer immer
den Dreck von anderen wegwischen? Da hat der schlaue Schwabe schnell die Kehrwoche erfunden um sich vor der
Arbeit zu drücken!
Und so steht Frau Nägele jetzt in ihrem Treppenhaus und fegt bis ins letzte Eck hinein. Schließlich kommt hier
ja auch der ganze Besuch vorbei. Und da das Treppenhaus eigentlich schon vorher ganz sauber war, freut sich der
Schwabe ganz besonders, wenn man während dem Putzen mit dreckigen Schuhen über den sauberen Boden läuft.
Frau Holzäpfel, die ihre Gartenmöbel todgewischt hat, kommt auf Frau Nägele zu:'So, wa geits denn bei ihna heid
zom essa?' (Dies ist eine gute Möglichkeit, die Nachbarin in ein Gespräch zu verwickeln, um ihr dabei
Putztechniken abzugucken.)
'Maultascha !' - 'Gschmelzt odr in dr Brüh?' - 'Gschmelzt !' - 'Hano !' (schwäbischer Ausdruck, der alles
sagen kann, im Gegensatz zu 'Hanoi')
Frau Nägele schaut Frau Holzäpfel genervt über die Schulter und meint.'Sie, gucket se mol der Hond do hodd ihna
end Hofeiffahrt neigschissa...' (Guter Trick, um nervende Schwaben loszuwerden...) Frau Holzäpfel rennt wie von
der Tarantel gestochen zum Ort des Geschehens und betrachtet sich die Bescherung. Frau Nägele grinst ihr hämisch
zu.
Während nun Frau Holzäpfel den Haufen mit spitzen Fingern entfernt, fällt ihr etwas ein: Warum macht Frau Nägele
ihre Kehrwoche heute eigentlich selbst? Sie hat doch eine Mieterin, die diese Woche eigentlich dran wäre...(Ja,
die Kehrwoche wird im Schwabenland sehr gerne als Druckmittel eingesetzt.
So reicht es nicht, wenn die Hausbesitzer selbst diese Putzwut haben, auch ahnungslose Mieter werden in diesen
Teufelskreis integriert und dürfen alle zwei Wochen die Lappen schwingen. Erledigen sie das nicht, droht die
Kündigung oder wenigstens die vollkommene Ignorierung durch die Hausbesitzer.)
'Frau Nägele, isch heut nedd ihre Mieterin dra mit dr Kehrwoch? Isch die etwa scho wieder im Urlaub?' (Derartige
Fragen werden nur von Schwaben warheitsgemäß beantwortet, da Nichtschwaben sofort den Hintergrund der Neugier
erkennen...)
'Noi, die hodd sich letschd Woch bei dr Kehrwoch da Zaia brocha. Se isch s'Gländr naghaglt beim putza.'
Original ehemals unter: http://www.ihr-erfolg2001.de/inhalt1.htm
Geschäftsideen, die in Deutschland erfolgreich umgesetzt wurden. ..
Kehrwochendienst
In Baden Württemberg besserte ein Student 1995 sein Taschengeld auf, indem er bei den Leuten anfragte, ob er die
'ungeliebte' Kehrwoche und was dazu gehört erledigen kann.
1/2 Jahr später hatte er schon 180 Mitarbeiter auf 630DM Basis (damals noch 570.-) und als er über 300 Mitarbeiter
hatte, brach er sein Studium ab und machte dies hauptberuflich.
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