Den schwäbischen Dialekt in einer verständlichen Schreibweise darzustellen, ist eine schwierige Gratwanderung.
Jeder Dialekt ist eine lokale Sprache und fast immer ohne Regeln wie sie geschrieben wird - eben eine Sprache, die "gesprochen" wird :-).
Bei vielen Autoren findet man Schwäbisch oft kompliziert und mit vielen Accents und Aussprachezeichen geschrieben. Nach meinem Empfinden ist das eigentlich gar kein Schwäbisch: "Denn der Schwabe spart wo er kann, auch beim Schreiben!"
Und egal, wie man Schwäbisch schreibt, immer bekommt man Mails, was daran falsch ist!
Hochdeutsch "Der Mann" heißt auf Schwäbisch? Ja wie nun?
Eigentlich kann man das nicht mit Buchstaben darstellen, also "Dr Mo" oder "Dr Må" oder "Dr Ma" oder "Dr Moa" oder "Dr Mô" oder "Dr Mâ" oder...?
Bei mir finden Sie das "Dr Mo" geschrieben, aber mit der gesprochenen Variante daneben, so wie hier: !
Ich habe in meinem schwäbischen Wörterbuch versucht, Schwäbisch immer möglichst einfach darzustellen und eher an der hochdeutschen Sprachlogik zu bleiben.
Das macht für mich das Schreiben einfacher, für Sie das Suchen und für die Datenbank die Abfragelogik!
DENN, Sie können hier ja alles auch anhören und wissen dann, wie es klingt - na ja, zumindest in meinem Schwäbisch.
Am Wortanfang werden im Hochdeutschen 'St' und 'Sp' als 'Schp' und 'Schp' gesprochen.
Im Schwäbischen ist es im Prinzip genauso, aber alles wird noch weicher ausgesprochen.
Aus 'Spiegel' oder 'Stern' werden also Schwäbisch 'Schbiegl' oder 'Schdern'.
Im Wortinneren ändert sich im Hochdeutschen die Aussprache, denn 'st' und 'sp' werden fast immer auch so ausgesprochen.
Im Schwäbischen wird das aber zu 'scht' und 'schp'. Aus 'Kasper' wird also 'Kaschbr' und aus 'Ast' wird 'Aschd'.
Nach den Vorsilben 'ge-' und 'ver-' ist im Hochdeutschen die Aussprache wie im Schwäbischen 'scht' und 'schp'.
Trotzdem schreibe ich statt 'versprochen' 'vrschbrocha' und statt 'gestreift' wird 'gschdroifd'.
Die harten Konsonanten 'p' und 't' werden im Schwäbischen (bis auf wenige Ausnahmen) zu 'b' und 'd'.
Aus 'Teig' wird also 'Doig' und aus 'Post' wird 'Boschd'.
Schwieriger wird es dann, wenn sich ein Hochdeutsches "ge.." in ein schwäbisches "kh.." verwandelt. Aus "geholfen" wird "kholfa", aus "gehabt" wird "khett" und aus "gehauen" wird "khaua".
Ein Streitpunkt ist oft, welches Zeichen wird als Apostroph verwendet. Es gibt auf den Tastaturen immer die Zeichen ´ und ` und ' , aber leider nie direkt den eigentlichen Apostroph ’.
Den bekommt aber z.B. unter Windows wenn man die Alt-Taste gedrückt hält und dann auf dem Nummernblock 0146 eingibt und dann die Alt-Taste wieder loslässt.
Ich habe mich im Wörterbuch durchgängig für diese Variante entschieden.
Den Apostroph verwende ich, analog den Regeln der Hochsprache. Also "d’Kuah" für "die Kuh", "’s Gleiche" für "das Gleiche", "z’viel" für "zu viel" oder "der hodd’s" für "der hat es".
haben ➔ hann
hat ➔ hodd
gehabt ➔ khedd
Mittag ➔ Middag
gehauen ➔ khaua
herum ➔ nom, rom
eingeschnappt ➔ eigschnabbd
heiß ➔ hoiß
kommen ➔ komma
doppelt ➔ dobbeld
Leute ➔ Leit
Leid ➔ Loid
Wenn Sie also im Wörterbuch nicht gleich fündig werden, probieren Sie es einfach mit einer anderen Schreibweise - oder suchen Sie über die Volltextsuche nach nur wenigen Zeichen oder (noch besser) nach der hochdeutschen
Bezeichnung.
Besten Dank und viel Spaß!