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Ein uneheliches Kind zeugen - wörtl.: ein Kind nebenhinaus machen
Ond s'nebanaus gmachde Kendle hot gsagd: "Mi hot mei Dande ledig khet".
Lieber ein reicher Onkel, als eine musikalische Tante
Tante
Mehrzahl: Dandenna - Tanten
Siehe auch:
An gschdandenr Mo, Gschdandene Milch, Mei Dande seelich, Riggadandele, Sau Dande!, schdandepede,
Kommt auch in diesen Redensarten vor:
![]() | An Onkel, wo was midbrengd, isch bessr wia a Dande, wo Klavier schbield |
Essen&Trinken
Gestockte Milch, Sauermilch, früher ließ man die Milch einfach stocken bzw. konnte das beim Milchhändler kaufen.
Darf heute so nicht mehr verkauft werden.
Meine Tante hat mir früher immer eine Tafel Schokolade mitgebracht.
Eigenheit
Der Schwabe mag die Sau gerne auf seinem Teller in mannigfacher Zubereitung. Aber er mag die 'Sau' auch vor, mitten oder am Ende von Worten, aber der Reihe nach.
Transitiv oder nicht transitiv macht den Unterschied: 'Hosch recht gsauad!' ist etwas völlig anderes als 'Bisch rechd gsauad?'.
Die erste Fassung ist die Feststellung, man hätte wohl einen rechten Schweinestall angerichtet, also alles total versaut und durcheinandergebracht.
Während die zweite Form die Frage enthält, ob man sehr hat rennen müssen.
'Sauen' ist die schwäbische Form des 'Schnell-Laufens', der 100 Meter-Lauf müsste hierzulande also eigentlich 'Honderd-Medr-Saua' heißen.
Mit den Worten 'Sau, Dande, sau!' gibt man seiner geliebten Tante keineswegs böse Widerworte, sondern ermuntert sie zu rascherer Gangart, zum Beispiel um den Bus noch zu erwischen.
Was wäre der Schwabe ohne die 'Sau' als Vorsilbe? 'Ha, do däd´r saubleed doschdanda!'.
Die 'Sau' vorne dran steigert den Wert des folgenden: Saudackel, Saukerle, Saumensch, Saubua, Saukopf, aber auch saugut, sauschlecht, saudumm, sauglatt, saumäßig. Saumäßig wird neuerdings auch durch 'wia d'Sau' ersetzt, was 'i saumäßig luschdig find'.
Auch in Verben findet sich die 'Sau'. 'Deand ihr sauhondla?' werden kleine Kinder gefragt, die sich gerade von oben bis unten mit Dreck beschmieren. Handelt es sich dabei um Schweinemist, kommt unweigerlich die Feststellung 'Ihr saualad scho saumäßig, ab in d´Wann, ihr Sauburschd!'.
Wenn ein Bäcker Preiserhöhungen wagt und dadurch eine Brezel 'saudeir wird', dann schlägt mancher Kunde einen 'Saugrach'. Auch wenn der wackere Bäcker seine Entscheidung mit den Worten 'Breddzl-Macha isch fei a Saugschäfd' verteidigt, ist ganz klar: 'bei deam Sauhond kaufad mir nemme'.
Schließlich haben wir eine 'Sauwuad em Ranza.'
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