schwäbisch schwätza
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Schwäbisches Wörterbuch

   

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Schwäbisch
Deutsch

Gespräche auf Schwäbisch

Eigenheit

Schwaben, nur die männlichen, sind maulfaul, gerade auch bei Unterhaltungen. So wundert es nicht, wenn ein typischer Schwatz am Gartenzaun in etwa so abläuft:

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A: So, au am Schaffa!
B: Isch jo emmr was z'doa!
A: Duad oim jo au guad!
B: Blos em Greiz net!
A: Äbbas isch hald emmr!
B: Ja no!
A: Hosch rechd!
B: S'Wäddr soll halda!
A: Abbr Räga fehld scho!
B: Muaß mr hald schbrenza!
A: I hann a Fässle!
B: Des brauchd mr au!
A: Ond, wo ane?
B: Ens Schdädtle...
A: Brauchsch was?
B: Noi, blos gugga!
A: Was isch'n do dieba?
B: Raigschmeddge vo Berlin!
A: A wa!
B: I sag dr's!
A: Kennad hald koi Kehrwoch!
B: So siehd's do aus!
A: Muasch halt midd ne schwätza!
B: Des mechd mei Frau!
A: Hoffad mr's beschd!
B: Was soll mr sonsch do!
A: S'isch hald ällas nemme des!
B: So, i muass los!
A: Adee ond gsond!
B: Gruaß drhoim!


 

Geständnisse

Witz

Dr Karle isch ganz zerknischt: "Du Annale, bevor mir heiradad muass I was gschdeha, I hann scho an Soh'!" - "Des isch doch koin Grond, dass de so da Riassl nahengsch! Was sodd i ersch saga, midd meine zwoi ledige Kendr!"


 

gemacht haben

Gotzig, donderschlächtig ond gottsmillionisch

Eigenheit

Der Schwabe neigt bekanntlich zu permanentem Understatement: 'Mir send grad in a ganz nets Häusle noch Schduagard zoga' bedeutet in aller Regel 'Wir haben eine aufwändig renovierte Villa in Stuttgarter Halbhöhenlage bezogen.'

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In kleinen Dingen aber liebt es der Schwabe seine Aussagen zu dramatisieren. 'Dia Breddzla beim Bäggr senn donderschlächtig deier worda' deutet auf einen Anstieg des Verkaufspreises um mindestens 1 Cent hin.

Wer von einem Regenguss überrascht wurde, wird das sicherlich so erzählen. 'Auf oin Schlag hots gottsmillionisch zom regna afanga, no hots au noch donderschlächtig gwinded, dass e bald koin goddziga droggena Fada am Leib ghedd hann ond soichnass hoimkomma benn.'

Gotzig ist im übrigen eine jener merkwürdigen Vokabeln, die es nur im Schwäbischen gibt und bedeutet eine Steigerung von allein oder einzig: 'Dr Opa hot koin gotziga Zahn meh en dr Gosch.'

Gotzig ist entstanden aus dem alten Wort 'gotteseinzig' und wurde schwäbisch-mundfaul zu gotzig abgeschliffen. Wie allgegenwärtig Gott früher in der Sprache war, zeigt sich auch in anderen Steigerungen, wie gottsallmächtig, gottsmillionisch, gottserbärmlich, gottesjämmerlich, gottesunglücklich oder gottfroh.

Übertreibungen (oder sollte man besser sagen: bildhafte Sprache) findet sich sehr oft im Schwäbischen. Wenn meine Mutter vom letzten Stadtbummel berichtete, dann hört sich das so an: 'Geschdern hanne me midd ledschdr Kraft en d´Schdadt gschleppt ond bin iberall romgschbronga. En jedam Lada wars goddsmillionisch voll. No hanne all dia Gugga midd bluadonderlaufene Nägel hoimtraga ond bin donoch donderschlächtig hee gwä.'

Übertreibungen bekämpfen auch nicht selten ein schlechtes Gewissen: 'Mir isch geschdern hondselend gwä, außerdem hanne goddsmillionisch schbugga miassa ond ben älle baar Minudda goddsjämmerlich zom Gloh gbschronga.' wird jemand vorbringen, der am Montag nicht im Geschäft war und diese kurzfristige Krankheit plausibel machen muss.


 

Hähnchensorgen

Witz

Ein Bauer klingelt bei seinem Nachbarn: "Du Karle, Dei Goggl daugd fei au nix meh!" - "Wia kommsch jetz do druff?" - "Weil'e den grad middam Bulldog ieberfahra hann."


 

Große Achtung haben, Respekt haben

 

haben

Präsens:
I hann, du hosch, er hot
mir henn, ihr henn, sia henn

Perfekt:
I hann khet, du hosch khet, er hot khet
mir henn khet, ihr henn khet, sia henn khet

Futur:
I werd hann, du wirsch hann, er wird hann
mir werdad hann, ihr werdad hann, sia werdad hann



Kommt auch in diesen Redensarten vor:

Ällas wissa isch bessr, als ällas hann.

Alle merkad, wenn i bsoffa be, abbr koinr märkd, wenn i an Durschd hann.

Am gernschda hann e a kurze Red ond a lange Wurschd!

Am liebschda hann e a kurz Gebed ond lange Brodwirschd.

Angschd hann e koine, abbr renna kann e!

Bessr em Hogga oin schdanda hann, als em Schdanda oin hogga.

Bis der bronzd hodd, hann e scho zwoimol gschissa!

Friahr hann e mei Frau zom fressa gern khedd, schad drom, dass es nedd gmachd hann!

Geld hann ond koin Durschd, isch nedd so schlimm, wia Durschd hann ond koi Geld

Heit hann e an schlechda Dag ond muass sogar ’s Wassr mit dr Gabl essa.

I hann Gligg bei de Fraua, mir gfälld a jede

I hann gschaffd wia an Bronnabuddzr!

I hann mr schier d’ Fiaß aus am Arsch glaufa!

I hann scho viele Dirre sterba seha, abbr no koin Digga blatza.

I hann so Hongr, dass e da Hemml nemme seh!

I ko essa ond drenga was I will, I hann am Schaffa oifach koi Freud.

Iberall hoißd ’s mr miassd dr Girdl engr schnalla. Mir isch des egal, I hann Hosadrägr!

Koinr hodd se wella, abbr i hann se glei griagd

Mr koa neamrds draua em Leba, nedd omol dr oigana Hosadasch, au dia kennd a Loch hann.

Net bloß a Klavier hann, mr sodd mrs au schbiela kenna!

Nix hann isch au a ruhigs Leba.

Sieba Johr hend se ’s Michale mit mr drieba, abbr i hann’s glei gmergd

Was i hergeb, hann i nemme

Wenn du Dei Nos in mein Arsch schdeggsch, no hann ich a Nos em Arsch ond du a Nos em Arsch , abbr i ben reladiv bessr dra.

Wenn i geschdrn gwissd hädd, was i heit woiß, miaßd e morga nedd do, was i friahr scho nedd gern do hann.

Wer me nedd gern hodd, ko me grad gern hann!

Zuerschd muass ma en Schdall hann, eh mr a Kuah kaufd.

 

Haus (in jeder Größe), Eigenheim

Mehrzahl: Heisla - Häuschen

I hann mr a glois Heisle kaufd = Ich habe eine größere Villa in Stuttgarter Halbhöhenlage erworben.


 

Heute habe ich einen schlechten Tag und muss sogar das Wasser mit der Gabel essen.

 

Heute habe ich völlig ziellos gearbeitet

 

Heute habe ich ohne Rezept, einfach aus Lust und Laune heraus, gekocht

 

Heute habe ich die Fenster geputzt.

 

Heute habe ich keine Lust!

 

Heute habe ich wenig Lust zum Arbeiten!

 

Heute habe ich Freizeit!

 

Heute habe ich mich in Ulm amüsiert.

 

Entschuldigung auf Schwäbisch! - wörtl.: Haben Sie nicht gehört, dass ich 'Hoppla' gesagt hatte?

 

Hochzeitsnacht

Witz

Ein schwäbisches Pärchen freut sich auf die gemeinsame Hochzeitsnacht. Die Braut hat ihr Hochzeitskleid ausgezogen und liegt erwartungsvoll im Doppelbett. Der Bräutigam steht am offenen Schlafzimmerfenster und blickt verträumt in den schwäbischen Sternenhimmel.
Nach einer Weile flüstert sie zärtlich: "Komm, Schäddzle, i hann a solche Sehnsuchd noch Dir." - Er: "Schbädr Schäddzle, mei Mudder hot gmoind, dass heid dia schenschde Nachd in meim Leba wird – ond do will i koi Sekund vrsäuma!"


 

Grußwort, aber auch Ausruf der Überraschung

Hoi, I hann de gan nedd geseha! - Hoi Karle, ond wia?


 

Ich bin im Zorn losgefahren und habe prompt den Blumenkübel übersehen


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