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Schwäbisches Wörterbuch

   

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Schwäbisch
Deutsch
 

Aus Trotz, Unmut oder Enttäuschung den Mund herunterhängen lassen.

 

Das Licht auch tagsüber brennen lassen

Wenn'e mei Frau em Haus suach, musse bloß gugga wo's Lichd brennd ond a Fenschdr offa isch.


 

Ach was! Wo denkst Du hin! Vergiß es!

Wichtiger Ausdruck: Passt immer, wenn man etwas abwerten oder für nicht glaubhaft halten will.


 

Ach was, man ist nur einmal jung! Genieß das Leben!

Abbr manche deand so, als wär mrs emmr.


 

A wiaschde Grodd

Schimpfwort

Über ein eher weniger schönes oder auch böses Mädchen

Dia wiasche Grodd hot mi bees vrseggld.


 

festwerden, z.B. von Mörtel oder Soßen

Hot dr Beddong scho abbonda?


Konjugation


Partizip Perfekt: abbonda - abgebunden

Konjunktiv:
I däd abbenda
Du dädsch abbenda
Er däd abbenda
Mir dädad abbenda
Ihr dädad abbenda
Sia dädad abbenda

Futur:
I werd abbenda
Du wirsch abbenda
Er wird abbenda
Mir werdad abbenda
Ihr werdad abbenda
Sia werdad abbenda



Abgrenzung in jeder Form

Eigenheit

Kein schwäbisches Haus ohne einen Zaun rings herum, auch der kleinste Vorgarten wird gesichert wie der Hochsicherheitstrakt in Stammheim zu besten RAF-Zeiten.

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Wo immer möglich, wird die stabile Stein- oder Betonmauer dem Maschendraht vorgezogen, auch wenn dadurch oft Garageneinfahrten einer Schießscharte gleichen und man einen Mittelklassewagen nur noch mit Einweiser einparken kann. Vor und hinter dem Zaun wird dann noch eine Hecke angepflanzt, so dass Bollwerke bis zu zwei Metern Dicke zwischen den Nachbarn aufgebaut sind.

Am unverständlichsten sind für mich Villen in Vorortsiedlungen, die sich mit Hecken von 3 Metern Höhe und mehr von der Außenwelt abschotten und wo man vom Wohnzimmer aus nur noch grüne Hölle sehen kann. Oder eben auch nicht, weil der Schwabe zudem noch Vorhänge und Stores mit der Blickdichte einer ausgewachsenen Stützstrumpfhose liebt.

Auf meiner Lieblingswanderstrecke gibt es einen Garten am Waldrand, der vorne dran mit einem riesigen Tor gesichert ist. Links und rechts vom Tor ist aber weder ein Zaun noch eine Hecke. Trotzdem öffnet der Besitzer gewissenhaft sein Tor, wenn er mit dem Auto ankommt und fährt dann hindurch, auch wenn links und rechts genügend Gelegenheit dazu wäre.

Das Bestreben, seinen Besitz von anderen abzugrenzen und den Mitbesitz unmöglich zu machen, zeigt sich allerorten:

Mülltonnen bekommen ein (umständlich zu öffnendes) Schloss, damit "do koinr äbbas neischmeissa ko!", Garageneinfahrten werden mit Ketten und Stangen verrammelt (dass man selber kaum noch reinfahren kann), überall werden Schilder montiert, die irgendein betreten, befahren oder benutzen bei Strafe verbieten.

Und dann ist da noch die geistige Abgrenzung, "zu dene do oba", zu "ällam was nedd normal isch" oder "was ibbrhaubd nedd goht", zu Menschen "dia nedd von do senn" oddr anderer Ansicht sind: "Was glaubad denn dia!"

Leider gewinnt die geistige Abgrenzung langsam die Oberhand...


 

absteigen - von einem Pferd oder aus der Bundesliga :-(

Konjugation


Partizip Perfekt: abgschdiega - abgestiegen

Konjunktiv:
I däd abschdeiga
Du dädsch abschdeiga
Er däd abschdeiga
Mir dädad abschdeiga
Ihr dädad abschdeiga
Sia dädad abschdeiga

Futur:
I werd abschdeiga
Du wirsch abschdeiga
Er wird abschdeiga
Mir werdad abschdeiga
Ihr werdad abschdeiga
Sia werdad abschdeiga



 

Die erlaubte Nachlese nach der Ernte auf fremden Obstbäumen, Äckern oder Weinbergen. Gilt vom 3. Sonntag im Oktober an.

 

Jede Neuigkeit verdrängt die Sensation von gestern - wörtl.: Jeden Tag rennt eine andere Sau durchs Dorf

 

Ällas uffheba - des duads no!

Eigenheit

Außer Autos und Menschen hat sonst fast alles den 'gelben Punkt' und darf ohne schlechtes Gewissen entsorgt werden - nicht jedoch im Schwabenland.

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Man kann sich von nichts trennen, weil 'des dud's no', also das ist noch bestens in Schuss. Egal, ob man die Tischdecke schon dreißig Jahre aufgelegt hat oder ob den Hosengürtel schon der Opa trug, 'des dud's no'.

Mein Vater hatte im Keller bestimmt zehn Brieftaschen und Geldbeutel 'im Vorrat', die ihm mitleidige Verwandte und Freunde geschenkt hatten, weil sein derzeitiger Geldbeutel so aussieht, als wäre der schon auf den Römischen Feldzügen im Einsatz gewesen, aber 'der dud's no'.

Ein Gürtel, der aus Altersschwäche reißt, wird nicht entsorgt, sondern unter großem Aufwand 'bäbbd' (also mit viel Tesafilm zusammengeklebt) und stolz weitergetragen, weil 'der dud's no'.

Wenn meine Mutter harte Eier kocht und diese nicht innerhalb einer Woche gegessen werden, schreibt Sie mit Filzschreiber 'Gift' drauf. Das ist das Signal für meinen Vater diese Eier zu essen, weil 'dia deands scho no'.

Wird ihm dann schlecht, kein Problem: Es gibt ja noch die guten Aspirin in Nachkriegsqualität, 'dia deands ällamol no!'.


 

Mehr oder weniger für Gottes Lohn arbeiten! - wörtl.: einen Klaps auf den Bauch und ein Butterbrot bekommen

 

Keinen Erfolg haben, einen erfolglosen Versuch machen

Früher mußten die Metzger selbst Tiere zum Schlachten besorgen. Also besuchten sie einzelne Bauern und versuchen, diesen ein Schwein oder ein Kälbchen abzukaufen. Oft waren die Bauern aber nicht zu Hause oder hatten kein Tier zu verkaufen, dann war der Gang des Metzgers umsonst – also ein Metzgergang.


 

Trost aller verlassener Männer. - wörtl.: Andere Mütter haben auch schöne Töchter!

 

andere Menschen

Anderleit henns emmr besser! Oddr au net!


 

Andere Menschen sind auch nicht besser!

 

Arztgespräch

Witz

Beim Arzt: "Ihne fehld gar nix, Sie brauchad oifach bloß meh Bewegong! Wa deand Sia denn beruflich?" - "I schbiel Fuaßball beim VfB!"


 

Aschnidd

Essen&Trinken

Anschnitt, von Brot oder Wurst

Siehe auch:

Grombiraschniddz,

 

Au no!?

Drohung

Soll ich das auch noch erledigen? Hört das denn nie auf?

Wichtiger Ausdruck: Passt immer, wenn man etwas ablehnen will oder für wenig glaubhaft hält.


 

Neben-Schuppen zur Heu- oder Getreidelagerung


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