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Schwäbisches Wörterbuch

   

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Aggrsalad

Essen&Trinken

Feldsalat, Ackersalat

Aggrsalädle


 

Kinderbett

 

Flädlessupp

Essen&Trinken

Pfannkuchensuppe

Pfannenkuchen werden nach dem ausbacken und auskühlen in dünne Streifen geschnitten und als "Flädle" in eine köstliche (selbstgemachte) Fleischbrrühe gegeben.


 

Gmiaslädle

Essen&Trinken

Gemüseladen, Bioladen

 

Ich kaufe öfters Löffel im Laden da drüben.

 

Kleines Geschäft, Tante-Emma Laden

Schwäbische Küche

Eigenheit

Was viele nicht wissen, die meisten mit Sternen ausgezeichneten Lokale liegen in Baden-Württemberg, allerdings die Majorität davon im badischen Ausland. Ein augenfälliger Beweis für das mir schon immer aufgefallene kulinarische Nord-Südgefälle in Deutschland.

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Ich behaupte, dass die baden-württembergische Küche eine der abwechslungsreichsten und phantasievollsten in Europa ist und im Zusammenspiel mit den wunderbaren trockenen einheimischen Weinen eine herrliche Kombination eingeht.

Daher ärgert es mich, wenn immer weniger Restaurants schwäbische Gerichte anbieten. Hier gehen menschliche Wurzeln verloren, ein Stück Bindung mit der Region. Geschäftsbesucher aus dem Norden sind immer ganz versessen auf Beispiele der einheimischen Küche, aber wo findet man noch ein typisch schwäbisches Lokal, wo die Bedienung und der Koch schwäbisch schwätzen und schwäbisches Essen servieren ?

Selbst meinen Eltern schien es einige Jahre eher peinlich zu sein, Besuchern schwäbische Küche anzubieten. 'Was däädad au d´Gäschd denga?'. Dabei gibt sie noch, die urschwäbischen Lokale:

Als ich vor Jahren im 'Knausbira Stüble' in Hedelfingen Geburtstag feierte und meine Mutter die Wirtin fragte, ob eines der verblichenen Schwarz-Weiß-Fotos an der Wand ihr Bild als Schulkind sei, meinte diese ganz trocken: 'Noi, bei mir hots scho Farbfoddos gäba!'.

Wie schon gesagt, ist die schwäbische Küche reich an Besonderheiten, die jedoch gar nicht so einfach zu erklären sind und daher einen Schwaben immer wieder in Erklärungsnotstand bringen:

Ein Roschdbrooda (Rostbraten) ist nicht rostig und wird heute auch in der Pfanne, nicht auf dem Rost gebraten.

Buabaspitzla (Bubenspitzle) sind nicht das Ergebnis von Kannibalismus an den Geschlechtsorganen kleiner Buben, sondern das optisch ähnlich aussehende Ergebnis aus Nudel- und Kartoffelteig, nämlich Schupfnudeln, köstlich im Zusammenspiel mit Sauerkraut oder Soße.

Nonnafürzla (Nonnenfürzle) sind keineswegs Blähungen im Frauenkloster, sondern im Gegenteil ein sehr leckerer und luftiger Nachtisch, ebenso wie Pfitzauf, der kein Ravensburger-Spiel ist, sondern Brandteig, der in speziellen Förmchen ausgebacken wird.

An was Sie bei Katzagschroi denken, überlasse ich Ihrer Phantasie, aber im Schwäbischen versteht man darunter eine köstliche Speise aus kaltem dünn geschnittenem Rindfleisch und Spiegeleiern.

Flädlessupp, eine Suppe aus Fladen (?), ja fast: Eine köstliche Suppe aus dünnen Pfannkuchenstreifen, schmeckt ähnlich gut wie die Ei'lauf-Suppe. Das hat nichts mit Klistier usw. zu tun, sondern damit, dass Eier, Mehl und Wasser verrührt und dann durch ein Sieb in kochende Brühe passiert werden, also neilaufa.

Mauldascha, meine Leibspeise, haben weder was mit Mäulern, noch mit Taschen zu tun, sondern sind die schwäbische Antwort auf Raviolis, nur besser: Nudelteig gefüllt mit Bratwurstbrät, gehacktem Spinat, Petersilie (=Pederleng), Eiern und vielen weiteren Zutaten.



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