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Einfach immer optimistisch ans Werk gehen - wörtl.: Mit Bügeln kann man noch manches ausbügeln, hat der Schneider gesagt, als den Hosenladen hinten angenäht hatte
Des isch guad lada wia lang Hai.
Redensart
Das ist einfach - wörtl.: Das ist gut zu laden wie langes Heu.
Das war lange vor Deiner Zeit - wörtl.: Da bist Du noch hinter dem Hosentürchen gewesen
Über eine wenig ansehnliche Frau - wörtl.: Da gaben auch schon schönere Frauen Mist aufgeladen
Eigenheit
Ebenso erfinderisch wie lautmalerisch sind die Antworten eines Schwaben, wenn Sie ihn fragen, was er gerade macht: 'A Nixle em`a Bixle ond a goldn`s Schlissale dran' oder 'A Deichsl an d`Suppaschissl' oder 'Am Goggeler Hosa'.
Er mag halt nicht rauslassen, was ihn bewegt und lenkt dann gerne vom Thema ab.
Auch die schwäbische Hausfrau kennt Ausflüchte, wenn sie nach der nächsten Mahlzeit gefragt wird: 'Eigmachde Kellerschdäffala ond saure Amoisagnui' oder 'Backene Kuhflada ond Mugga-Ärsch'.
Fragen Sie einen Schwaben, der mit hochrotem Kopf im Garten rackert, was denn da tue, wird er bestimmt sagen 'Net viel' oder 'A bissle hald!'.
Wichtig ist, dass man arbeitet, aber man sollte sich auch nicht dabei erwischen lassen, dass Arbeit in Arbeit ausartet, denn dann könnte man ja denken, man könnte nicht richtig schaffen. Und das wäre das schlimmste überhaupt.
Also, besser niemanden in die Karten sehen lassen. Ob es viel Arbeit war, alle meine Seiten zu erstellen, fragen Sie ? Noi, faschd net!
einladen
Partizip Perfekt: eiglada - eingeladen
Eigenheit
Der Schwabe neigt bekanntlich zu permanentem Understatement: 'Mir send grad in a ganz nets Häusle noch Schduagard zoga' bedeutet in aller Regel 'Wir haben eine aufwändig renovierte Villa in Stuttgarter Halbhöhenlage bezogen.'
In kleinen Dingen aber liebt es der Schwabe seine Aussagen zu dramatisieren. 'Dia Breddzla beim Bäggr senn donderschlächtig deier worda' deutet auf einen Anstieg des Verkaufspreises um mindestens 1 Cent hin.
Wer von einem Regenguss überrascht wurde, wird das sicherlich so erzählen. 'Auf oin Schlag hots gottsmillionisch zom regna afanga, no hots au noch donderschlächtig gwinded, dass e bald koin goddziga droggena Fada am Leib ghedd hann ond soichnass hoimkomma benn.'
Gotzig ist im übrigen eine jener merkwürdigen Vokabeln, die es nur im Schwäbischen gibt und bedeutet eine Steigerung von allein oder einzig: 'Dr Opa hot koin gotziga Zahn meh en dr Gosch.'
Gotzig ist entstanden aus dem alten Wort 'gotteseinzig' und wurde schwäbisch-mundfaul zu gotzig abgeschliffen. Wie allgegenwärtig Gott früher in der Sprache war, zeigt sich auch in anderen Steigerungen, wie gottsallmächtig, gottsmillionisch, gottserbärmlich, gottesjämmerlich, gottesunglücklich oder gottfroh.
Übertreibungen (oder sollte man besser sagen: bildhafte Sprache) findet sich sehr oft im Schwäbischen. Wenn meine Mutter vom letzten Stadtbummel berichtete, dann hört sich das so an: 'Geschdern hanne me midd ledschdr Kraft en d´Schdadt gschleppt ond bin iberall romgschbronga. En jedam Lada wars goddsmillionisch voll. No hanne all dia Gugga midd bluadonderlaufene Nägel hoimtraga ond bin donoch donderschlächtig hee gwä.'
Übertreibungen bekämpfen auch nicht selten ein schlechtes Gewissen: 'Mir isch geschdern hondselend gwä, außerdem hanne goddsmillionisch schbugga miassa ond ben älle baar Minudda goddsjämmerlich zom Gloh gbschronga.' wird jemand vorbringen, der am Montag nicht im Geschäft war und diese kurzfristige Krankheit plausibel machen muss.
Eigenheit
Auf einer Messe erlebte ich vor Jahren, dass ein Schwabe einen nichtschwäbischen Kunden mit den Worten 'Komm, hoggad Se sich zu ons na.' zum geselligen Hinsetzen aufforderte. Der verdadderte Kunde schaute sich um und setzte sich dann auf einen Druckerbeistelltisch, weil er verstanden hatte, er solle sich auf einen Hocker platzieren.
Nachdem der Irrtum geklärt war, blieb er dann bei einem Gläsle Wein hocken, bis er beinahe verhockt wäre. Dabei ist der Kunde absolut kein Verhockter, sondern ein weltoffener Touristiker.
Ein Nicht-Schwabe wird die freundliche Aufforderung 'Hock na!' meist als unfreundliche Geste empfinden, aber hocken ist für Schwaben halt etwas Gemütliches, für Nichtschwaben etwas Ungemütliches. 'Kommen Sie, setzen Sie sich bitte zum mir.' ist einfach zu lang, unschwäbisch, daher kürzer und prägnanter: 'Hock na, Kerle!'.
Wenn viele Schwaben zusammen hocken, wobei dabei auch Neigschmeckte zugelassen sind, spricht man von einer Hocketse, also z.B. einem feuchtfröhlichen Zusammentreffen bei einem Fleggafeschd, also einer dörflichen Festivität.
Dort kauert man dann an engen Biertischen wie auf einem Hocker (braucht also Rückgrat, wenn man nicht den Rücken am Rücken des Hintersitzer abstützen kann), fühlt sich nach 2 Stunden total verhockt 'em Greiz' und hat meist auch schon einen hocken, dem Trollinger sei Dank.
Zum Leidwesen der 'Verhockten' zieht heutzutage oft ein Curry- oder Kebabduft quer über die Hocketse, weil man nur mit Roter Wurst und Kartoffelsalat einen weitgereisten Schwaben nicht mehr glücklich machen kann.
Die Verhockten bruddeln dann in ihr Bier, dass 'älles nemme dees isch und sich heidzudaag ällas auf dr Hoggetse nohogga derf.'
Aber wenn dann auch die Verhockten auf der Hocketse einen hocken haben, dann treibt die einigende Kraft des Trollingers zu wunderlichen Freundschaften und mancher Schwabe lässt sich (zu hinterher bereuten) Einladungen hinreisen wie 'Hoggad Se na, derf´e Sia uff a Gläsle Rodwei eilada?'.
Hosentürchen, Hosenladen
Kommt auch in diesen Redensarten vor:
Beim Biegla gibt sich viel, hodd sellr Schneidr gsagd, wo da Hosalada henda nognähd hodd. |
Laden, Unternehmen, Firma
Wasch'n des fir an Lada!
Siehe auch:
Biehnalada, Eikaufslada, eilada, Frisörlada, Heit ben e glada!, Hosalada, Ladaschwengl, Saulada, Seeladag, Siebamiehladal, ufflada, Was fir an Safdlada!,
Schlange, auch die Schlange an der Kasse
Em Lada schand i emmr an dr falscha Schlang!
Siehe auch:
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