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Schwäbisches Wörterbuch

   

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Schwäbisch
Deutsch

ein, einer, einer

Der Schwabe kürzt wo er kann: So ist 'ein' ja schon recht kurz, aber 'a' ist halt noch überschaubarer.
Bei weiblichen bzw. sächlichen Formen wird "a" verwendet, bei männlichen meist aber "an". Also "an Mo" für "ein Mann", "a Frau" für "eine Frau" und "a Biegleisa" für "ein Bügeleisen".


 

Ein wenig ist immer noch besser als gar nichts.

 

Eine Frau, die schnell zur Sache bzw. auf den Punkt kommt

 

Der Mensch liebt es, zu verdrängen. - wörtl.: Ein gutes Gewissen kommt nur von einem schlechten Gedächtnis

 

A schbeggichs Brod

Essen&Trinken

Ein nicht ganz durchgebackenes Brot, das noch Spuren von Teig zeigt.

 

Eine schöne Frau wäre ganz schön blöd, wenn sie auch noch klug wäre.

 

Ein Nickerchen machen

Noch am Veschbr mach'e gern a Schläfle.


 

Äbbas Guads

Essen&Trinken

Etwas Gutes, etwas Leckeres

Äbbas Guads isch rechd, solang's nix Bessrs gibt.


Abgrenzung in jeder Form

Eigenheit

Kein schwäbisches Haus ohne einen Zaun rings herum, auch der kleinste Vorgarten wird gesichert wie der Hochsicherheitstrakt in Stammheim zu besten RAF-Zeiten.

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Wo immer möglich, wird die stabile Stein- oder Betonmauer dem Maschendraht vorgezogen, auch wenn dadurch oft Garageneinfahrten einer Schießscharte gleichen und man einen Mittelklassewagen nur noch mit Einweiser einparken kann. Vor und hinter dem Zaun wird dann noch eine Hecke angepflanzt, so dass Bollwerke bis zu zwei Metern Dicke zwischen den Nachbarn aufgebaut sind.

Am unverständlichsten sind für mich Villen in Vorortsiedlungen, die sich mit Hecken von 3 Metern Höhe und mehr von der Außenwelt abschotten und wo man vom Wohnzimmer aus nur noch grüne Hölle sehen kann. Oder eben auch nicht, weil der Schwabe zudem noch Vorhänge und Stores mit der Blickdichte einer ausgewachsenen Stützstrumpfhose liebt.

Auf meiner Lieblingswanderstrecke gibt es einen Garten am Waldrand, der vorne dran mit einem riesigen Tor gesichert ist. Links und rechts vom Tor ist aber weder ein Zaun noch eine Hecke. Trotzdem öffnet der Besitzer gewissenhaft sein Tor, wenn er mit dem Auto ankommt und fährt dann hindurch, auch wenn links und rechts genügend Gelegenheit dazu wäre.

Das Bestreben, seinen Besitz von anderen abzugrenzen und den Mitbesitz unmöglich zu machen, zeigt sich allerorten:

Mülltonnen bekommen ein (umständlich zu öffnendes) Schloss, damit "do koinr äbbas neischmeissa ko!", Garageneinfahrten werden mit Ketten und Stangen verrammelt (dass man selber kaum noch reinfahren kann), überall werden Schilder montiert, die irgendein betreten, befahren oder benutzen bei Strafe verbieten.

Und dann ist da noch die geistige Abgrenzung, "zu dene do oba", zu "ällam was nedd normal isch" oder "was ibbrhaubd nedd goht", zu Menschen "dia nedd von do senn" oddr anderer Ansicht sind: "Was glaubad denn dia!"

Leider gewinnt die geistige Abgrenzung langsam die Oberhand...


 

Ablasshandel

Witz

Auf einem schwäbischen Dorf ist der neue Kaplan dabei, die Beichte abzunehmen. Ein Bauer bekennt, dass er ein Reh gewildert hat. Auf solche Sünden ist der Kaplan noch nicht eingestellt und bittet deshalb den Sünder, einen Augenblick zu warten. Schnell eilt er zum Pfarrer in die Sakristei. "Pfarrer, do isch oinr em Beichdschduhl, der hot a Reh gwilderd. Was soll i deam gäba?" - Der Pfarrer überlegt nicht lange: "Uff koin Fall meh wia drei Eiro fir's Kilo!"


 

Allmählich werde ich doch noch ruhiger und überlegter.

 

Auch ältere Menschen entflammen noch in Liebe - wörtl.: Alte Scheunen brennen am leichtesten

 

Jeden Tag gibt es etwas Neues, aber selten etwas Gutes!

 

Man kann immer noch etwas retten! - wörtl.: Es ist nie alles kaputt!

 

Ällas uffheba - des duads no!

Eigenheit

Außer Autos und Menschen hat sonst fast alles den 'gelben Punkt' und darf ohne schlechtes Gewissen entsorgt werden - nicht jedoch im Schwabenland.

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Man kann sich von nichts trennen, weil 'des dud's no', also das ist noch bestens in Schuss. Egal, ob man die Tischdecke schon dreißig Jahre aufgelegt hat oder ob den Hosengürtel schon der Opa trug, 'des dud's no'.

Mein Vater hatte im Keller bestimmt zehn Brieftaschen und Geldbeutel 'im Vorrat', die ihm mitleidige Verwandte und Freunde geschenkt hatten, weil sein derzeitiger Geldbeutel so aussieht, als wäre der schon auf den Römischen Feldzügen im Einsatz gewesen, aber 'der dud's no'.

Ein Gürtel, der aus Altersschwäche reißt, wird nicht entsorgt, sondern unter großem Aufwand 'bäbbd' (also mit viel Tesafilm zusammengeklebt) und stolz weitergetragen, weil 'der dud's no'.

Wenn meine Mutter harte Eier kocht und diese nicht innerhalb einer Woche gegessen werden, schreibt Sie mit Filzschreiber 'Gift' drauf. Das ist das Signal für meinen Vater diese Eier zu essen, weil 'dia deands scho no'.

Wird ihm dann schlecht, kein Problem: Es gibt ja noch die guten Aspirin in Nachkriegsqualität, 'dia deands ällamol no!'.


 

Wir sind ausgebucht, aber hier könnten Sie sich noch dazusetzen, wenn Sie möchten

 

Am Geldverdienen ist noch keiner gestorben

 

Manchmal sollte man einfach den Mund halten. - wörtl.: An einem verschluckten Wort ist noch niemand gestorben.

 

Alte Menschen sind nur noch schwer zu heilen! - wörtl.: Ein alter Sack ist nur noch schwer zu flicken.


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