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Plastiktüten aufheben, beim nächsten Banküberfall leisten sie gute Dienste.
Witz
Ein Briefträger stürzt bei Glatteis vom Fahrrad, seine Tasche springt auf und die ganzen Briefe liegen verstreut auf der Straße. "So", fragt schadenfroh ein Polizist, der daneben steht, "gibt's bei dr Boschd no me so Daggl?" - "Noi", grinst der Postler, "I benn dr letschd. Älle andere senn bei dr Bollezei."
Es gibt nur zwei Möglichkeiten: entweder ich habe recht oder Du hast unrecht!
Eigenheit
Man muss es wohl oder übel zugeben, ein "richtiger Schwabe" definiert sich fast immer über Besitz. Dieser Besitz kann sowohl materieller, als auch immaterieller Art sein, ersterer steht natürlich deutlich höher in der Gunst.
Das Wort Besitz, oder im juristischen Sinne besser das Wort Eigentum, sind jedoch im Schwäbischen nahezu ungebräuchlich und werden daher mit dem Wort "Sach" zusammengefasst.
"Sach" ist wohl eines der wichtigsten schwäbischen Begriffe und wird in unzähligen Kombinationen verwendet.
Auch heute noch kommt ein Schwabe (und nicht nur der!) eher durch Sparen, im Sinne von Geld nur mit Verstand ausgeben, zu seinem "Sach", als durch übermäßiges Risiko und kaufmännische Kraftakte.
Die "gloine Sacha" erfreuen mindestens so sehr, wie die großen. "Heid senn zwar meine Daimler-Aggzia gschdiega, abbr no meh hodds me gfreid, dass'es beim Bäggr drei Bräddzla fir zwoi Eiro gäba hodd!"
Deutet ein Schwabe auf sein schmuckes Eigentum in Stuttgarter Halbhöhenlage, dann meint "Ällas mei Sach!", festen Auges und mit stolzer Stimme gesprochen, soviel wie: "Das alles gehört mir, ist hart erarbeitet, mit Herzblut und Schweiß aufgebaut - und wird für immer meiner Familie gehören. Also Respekt bitte!".
Am Ende einer ergebnislosen verbalen Auseinandersetzung sagt man oft "I hann jeddz mei Sach gsagd, machad was'r wollad." und meint "Ihr kennt jetzt meine Meinung - die steht auch felsenfest und nichts bringt mich davon ab. Küsst mich doch am Buckel!"
Sehr oft hört man auch den Kommentar "Dees isch doch koi Sach nedd!", und zwar bezogen auf die aktuelle Landes- und Bundespolitik, die Personalsituation beim VfB, die Zinsen beim Tagesgeld und vieles, vieles andere - alles unhaltbare Zustände eben...
Aber man kann auch "sei Sach laufa", also zu Fuß gehen und das Auto schonen, "sich sei Sach denga", sich Gedanken machen, die nicht laut geäußert werden sollten, "sich seinr Sach sichr sei", mit gleicher Bedeutung wie im Hochdeutschen, "sei Sach beianandrbhalda", also seinen materiellen Besitz fest geordnet im Griff zu haben.
Das Wichtigste ist jedoch, dass "mr äll Daag no uffschdanda ko ond sei Sach schaffa", also gesund genug ist, die Anforderungen des Tages zu bestehen, anders gesagt: "Dass mr äll Daag no gradaus bronza ko!".
Die Arbeit und der damit verbundene Wohlstand stehen über allem, denn "dia Lieb vrgohd, abbr Sach bleibd Sach!", die Liebe vergeht, aber Besitz bleibt Besitz.
So fällt auch die Wahl des Ehepartners eher pragmatisch aus, denn "wiaschd werdad se älle, abbr Sach bleibd Sach!"
Hinter dem oft zitierten Spruch "Mir gäbad nix", steht die tiefe Erkenntnis "Midd Guadsei büssd mr s'Sach ei", und daher sollte der gute Zweck schon ein ganz besonders guter Zweck sein, bevor ein Schwabe "sein Geldbeidl" öffnet.
"Des isch doch koi Sach nedd, wia Du midd'm Sach omgosch!", musste ich mir als Kind immer anhören, wenn mein Vater einen Blick in mein Zimmer geworfen hatte - ein "jenseids" Saustall wars, ich gebe es ja zu.
"Sach" wird auch gerne im Sinne von "Interessensphäre" benutzt:
Eine Bauersfrau empfängt empört am Abend ihren Mann: "Mo, d'Leid sagad, du hättesch ebbes midd dr Zenzi, onsrer Magd." - "Des isch mei Sach!" "Abbr d'Leid sagad au, d'Zenzi kriagd a Kendle von dir" - "Des isch ihr Sach" -"Mo, wenn dess wohr isch, no gang i ens Wassr ond breng me om!" - "Des isch dei Sach."
Natürlich kennt der Schwabe auch den Diminutiv der "Sach", das "s'Sächle".
"Sächle" wird gerne genommen um Dinge weniger bedrohlich klingen zu lassen: "I hann Dr a baar Sächla zom Schaffa noglegd", wird wohl in einen arbeitsamen Nachmittag ausarten und die Bemerkung einer Ehefrau "En Urlaub nemme bloß a baar Sächla midd" lässt die Anschaffung eines Autoanhängers ratsam erscheinen, denn "dia Sächla" zu verstauen wird wohl "a kiddzliche Sach", also schwierig.
Die Erkenntnis "I hann jeddz a ganz schees Sächle beinandr", wird das Finanzamt und spätere Erben erfreuen, während "Heid gibds bloß a baar Sächla zom Middagessa" ein frugales Mahl erwarten lassen, was wiederum "a beese Sach isch", also ein sehr unerfreulicher Zustand.
Zum Schluss bleibt noch die Erkenntnis: "Kennd mr jeds Deng zwoimal macha, schdünds besser om älle Sacha!" - Das zu beherzigen "isch abbr Ihr Sach!"
Witz
Ein alter Bauer sitzt im Wartezimmer beim Arzt und blättert in einer Zeitung. Ein anderer Patient sagt zu ihm: "Gell, sia hend gern Sandala a!" - "Jo send Sia Schuahmacher, weil se do so en Bligg drfir hännd?" - "Noi", meint der andere, "mir ischs hald uffgfalla, weil ihre Fiaß so schdengad!".
Eigenheit
Der Schwabe mag die Sau gerne auf seinem Teller in mannigfacher Zubereitung. Aber er mag die 'Sau' auch vor, mitten oder am Ende von Worten, aber der Reihe nach.
Transitiv oder nicht transitiv macht den Unterschied: 'Hosch recht gsauad!' ist etwas völlig anderes als 'Bisch rechd gsauad?'.
Die erste Fassung ist die Feststellung, man hätte wohl einen rechten Schweinestall angerichtet, also alles total versaut und durcheinandergebracht.
Während die zweite Form die Frage enthält, ob man sehr hat rennen müssen.
'Sauen' ist die schwäbische Form des 'Schnell-Laufens', der 100 Meter-Lauf müsste hierzulande also eigentlich 'Honderd-Medr-Saua' heißen.
Mit den Worten 'Sau, Dande, sau!' gibt man seiner geliebten Tante keineswegs böse Widerworte, sondern ermuntert sie zu rascherer Gangart, zum Beispiel um den Bus noch zu erwischen.
Was wäre der Schwabe ohne die 'Sau' als Vorsilbe? 'Ha, do däd´r saubleed doschdanda!'.
Die 'Sau' vorne dran steigert den Wert des folgenden: Saudackel, Saukerle, Saumensch, Saubua, Saukopf, aber auch saugut, sauschlecht, saudumm, sauglatt, saumäßig. Saumäßig wird neuerdings auch durch 'wia d'Sau' ersetzt, was 'i saumäßig luschdig find'.
Auch in Verben findet sich die 'Sau'. 'Deand ihr sauhondla?' werden kleine Kinder gefragt, die sich gerade von oben bis unten mit Dreck beschmieren. Handelt es sich dabei um Schweinemist, kommt unweigerlich die Feststellung 'Ihr saualad scho saumäßig, ab in d´Wann, ihr Sauburschd!'.
Wenn ein Bäcker Preiserhöhungen wagt und dadurch eine Brezel 'saudeir wird', dann schlägt mancher Kunde einen 'Saugrach'. Auch wenn der wackere Bäcker seine Entscheidung mit den Worten 'Breddzl-Macha isch fei a Saugschäfd' verteidigt, ist ganz klar: 'bei deam Sauhond kaufad mir nemme'.
Schließlich haben wir eine 'Sauwuad em Ranza.'
Eigenheit
Ein Schwabe arbeitet nicht: er schafft: Beim Daimler, em Gaarda oder wia d´Sau, Hauptsache: er schafft.
Nur wenn das 'Schaffa a Gschäfd wurd', dann stöhnt man: 'Isch dees a Arbad!'.
Wo man in Norddeutschland erst arbeitet und dann geschafft ist, wird hierzulande erst gschafft, und wenn man dann gschafft hat, ist man hee, wenigstens aber 'halbe hee', also schlagskaputt.
Für die Arbeit im herkömmlichen Sinne haben die Schwaben ein anderes Substantiv, das von schaffen kommt: das Gschäft. Nicht zu verwechseln mit dem Gschäft im Sinne von Laden oder Profit.
So pflegte ich morgens auch nicht 'ins Büro' zu gehen, sondern 'ens Gschäft'.
Denn jedes Schwabenkind hat schon früh die Erkenntnis, dass der, der das das Gschäft hat, selten auch das Gschäft macht und man sagt daher: 'Vom Schaffa wird koinr reich.'
Aber wegen des Geldes schafft der Schwabe ja nicht, sondern weil es sich so gehört, weil es halt alle so machen.
Eine schlechte Arbeit tadelt man daher 'Dees isch koi Ärbad net!' und wer die Arbeit nicht erfunden hat, 'der hot koin Schaffgoischd.', 'isch hald net schaffig.'
Größtes Kompliment für eine schwäbische Hausfrau ist denn auch nicht ein Lob wie 'Dia siehd jo sauguad aus!', sondern 'Ha dui ko schaffa!'
Und über eine Frau, die so gar keinen Zugang zur Arbeit findet, urteilt man hart: 'Dui macht am Bedd meh hee, als Goddes Wille isch.'
steigerungsfähig, kann das Wetter sein, die Karten beim Binokel oder die eigene Laune.
Eigenheit
Ein Schwabe ruht sich nicht aus, er hat immer was zu 'schäffla' oder zu 'gruaba'. Daher gelten alle Formen des Ausruhens als gesellschaftlich nicht salonfähig und müssen daher heimlich, also hälenga, stattfinden.
Wer lange genug 'gruabd' hat, also gearbeitet, der 'derf au amol ausgruaba', also sich im Sitzen Gedanken über die nächsten Aufgaben machen.
Wenn mein Vater sich mal beim Ausspannen ertappt fühlte, begann unweigerlich sein nächster Satz mit den Worten: 'I hann grad iebrlegd, ob i net als nächschdes da Garda mäha soll.'
Entspannung im Liegen gilt als Hochverrat und wird mit den Begriffen 'schdragga' oder 'flagga' bezeichnet.
Schdragga ist dabei eine Spur positiver als 'flagga'. 'Jetzt hanne mein Gaul da ganze Wender iber durchgfuadarad ond jetz em März wurd nogschgdrad ond verreggd!' oder 'Draussa isch so gladd, dass´e scho an dr Dräbb nogschgdragd benn!'
Flagga dagegen bezeichnet einen Zustand des absichtlichen Abliegens, 'Mei Jongr isch a faule Sau, der flaggd da ganza Daag em Bedd.' oder 'Bei deane flaggd au´s Werkzeig ieberall romm.'
Noch negativer besetzt ist fläza, also dieses sich in aller Öffentlichkeit bei absichtlichem Nichtstun in provokant lässiger Sitzhaltung beobachten zu lassen. 'Jetz fläz de net so em Sessl romm, hosch'n nix zom doa?', sind so typische Schwabenworte, wenn ein Partner bereits Entspannung sucht und der andere noch im Arbeitsfieber verharrt.
Schuhe, auch: Hausschuhe oder abgetretene Schuhe
Siehe auch:
schlurfen, schlürfen z.B. Getränke oder beim Gehen
Partizip Perfekt: gschlurfd - geschlürft
Ausdruck
Nach einem vorzüglichen Essen bei Freunden oder Bekannten - wörtl.: Schmeckt fast wie zu Hause
Schorrle (das)
Essen&Trinken
Schorle (die)
Ein Getränk aus Mineralwasser und Wein oder Apfelsaft
Siehe auch:
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