schwäbisch schwätza
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Schwäbisches Wörterbuch

   

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Schwäbisch
Deutsch
 

Dummheiten machen

Witz

Ein älteres schwäbische Ehepaar steht zu später Abendstunde auf dem Balkon. Da sehen Sie unten im Gebüsch, wie der Nachbarsjungen ein Mädchen anmacht. Sagt die Frau: "Gugg amol, dr Eigen, so a näddr Kerle. Wenn der bloß koine Dommheida machd. Karle, pfeif'm doch amol." Brummt der Karle: "Des fälld mir net em Draum ai, bei mir hot au koinr pfiffa!"


 

Ehedialog

Witz

Dialog nach der Hochzeit:

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Er : Ha endlich. I hann scho so lang druff gwardad.
Sie: Willsch dass i gang?
Er : Ja noi! Wia kommsch'n do druff? Scho dia Vorschdellong isch schregglich fir mi.
Sie: Liebsch du mi no?
Er : Abbr freile! Zu jedra Dag ond Nachdzeid!
Sie: Hosch du mi jemols betroga?
Er : Ha noi, nia! Warom frogsch du mi des bloß?
Sie: Willsch du mi kissa?
Er : Abbr klar, jedes mol, wenn i d'Glegaheid dazu hann.
Sie: Dädsch du mi haua?
Er : Bisch du begnalld? Du woisch doch wia i benn.
Sie: Ko i dir voll vrdraua?
Er : Ha jo!
Sie: Du Schätzle…!

Dialog nach 10 Ehejahren: bitte den Text von unten nach oben lesen!


 

Ehrlichkeit

Witz

"Wenn I gwussd hädd, dass du so arm bisch, hädde de nia gheiraded!" - "Abbr Schäddzle, i hann Dir doch vo Afang a gsagd, Du bisch mei ein ond alles!"


 

Einen Lauf haben

Witz

Dr Karle bekommt einen Anruf von der Lottozentrale und hört, dass er eine Million Euro gewonnen hat. "Ha, des muass i glei meinr Frieda verzähla", denkt er und ruft nach seiner Frau - keine Antwort. Nach einigen Minuten findet er seine Frau tot auf dem Küchenfußboden. Brummelt dr Karle: "Ha no, wenn's amol laufd, no laufd's abbr."


Im Hühnerstall

Em Hennaschdall senn d'Henna denna, dr Goggeler isch hussa.
Abbr seine Henna denna sagad, er isch dussa.

Gohd er nei, no isch'r denna, ond er sechd: "Jeddz ben e henna."
Ond frogd no seine Henna: "Senn au älle Henna henna?"

Dass älle Henna Henna senn, isch jo glar, es senn jo koine Goissa.
Dr Goggeler will bloß wissa, ob älle Henna em Hennaschdall henna,
also hennane Henna senn.
Em Gegasaddz zo dussane Henna, wo nedd henna senn.

Goggeler, wo denna senn, senn, von de Henna, wo denna senn aus gseha, au henna.
Se bleibad abbr Goggeler, so wia wenn se dussa wärad.

Grad so isch's bei Henna, wo henna send: wenn dia nausgangad, no bleibad se Henna, send abbr senn nemme henna, weil se jeddz dussa senn.

Ond wenn so an Goggeler nausgohd, no isch er dussa für dia Henna, wo denna senn, abbr hussa für dia Henna, wo dussa senn.

Ond je nochdem, ob er denna isch odr dussa, senn für ihn d´Henna henna odr denna, odr dussa odr hussa.

Abbr des Gschäfd, wo er midd dene machd, des hodd´r hussa, egal, ob denna odr dussa.


 

Empathie

Witz

Ein Schwabe spaziert mit seiner Frau an einem Würstchenstand vorbei. Sie: 'Oh Schätzle, riachsch wia des guad dufded!' - Er: 'Du, wenn de willsch gangad mr uff’m Riggweg nommel dro vrbei!'


Entschuldigung auf Schwäbisch

Eigenheit

Erwarten Sie von einem Schwaben nie eine Entschuldigung, schon gar keine wortreiche. Angenommen, es tritt Ihnen in der Straßenbahn ein Mann auf den Fuß, dann gilt hierzulande schon ein kurzes 'Hobbla' als ausreichende Verzeihung. Zudem wird erwartet, dass Sie diese ausufernde Höflichkeit mit dem Satz 'Isch scho rechd, isch jo nix bassierd' genügend würdigen.

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Mit dem Gebrauch von 'biddschee' (bitte) und 'dangschee' (danke) spielt man schon in der Höflichkeits-Bundesliga, der normale Schwabe sagt eigentlich nur noch 'Ko e no a Bier hann?' und erhält dann die Antwort 'Scho rächd, kommd glei.'

Als mir vor Jahren in einem italienischen Straßencafe in der Stuttgarter Stadtmitte ein Kellner den kompletten Inhalt seines Servierbretts über die Hose kippte, meinte der Übeltäter nur achselzuckend 'Dschuldigung' und entschwand. Auf mein weiteres Insistieren nach Hilfe beim Trockenlegen tat der Inhaber sein Bedauern mit den Worten 'Deesch mr abbr arg' kund und reichte dann Papiertücher an. Normalerweise würde man hierzulande auf so viel Freundlichkeit mit 'Des hädds doch net bräuchd' antworten, aber mit nassen Hosen denkt man mehr eher hochdeutsch.

Eine Leserin schrieb mir dazu:


Der Schwabe an sich tut sich ja mit den Entschuldigungen recht schwer, wie Sie ja so trefflich beschreiben. Es verhält sich ja so, dass das Wort "Entschuldigung" schon einen festen Platz im schwäbischen Alltag hat.

Jedoch ist damit nicht tatsächlich eine Entschuldigung gemeint, sondern eher eine Drohung. Zum Beispiel: 'Entschuldigen Sie mal – so geht’s aber net!' oder 'Entschuldigung, des isch fei mei Platz.' - Das bedeutet dann, wenn man nicht gleich aufsteht, dann gibt es Ärger.

Auch mit dem Lob tut sich der Schwabe recht schwer. Nach dem Motto 'Net gmault, isch globt gnug', darf man kein gesondert ausgesprochenes Lob erwarten.

Ein besonderes Lob erhielt ich am Wochenende von einem meiner Söhne nach dem Mittagessen: 'Wenn no Linsa und Spätzla da sind, dann packs mer ein, bevors verkommt!'. So sprach er und fuhr zurück nach Stuttgart, die restliche Mahlzeit in einem Tupper, das ich bestimmt nicht wieder sehe.


 

Niemals! Nie! - wörtl.: Erst wenn alle Hühner nach vorne kratzen

 

Essenszeiten

Witz

"Wann essad ihr denn z'Middag?" - "Omm Zwelfe, aussr wenn Bsuach do isch. No wardad mir, bis'r weg isch!"


 

Geischdweis rausschwätza

Eigenheit

Treffen sich zwei Schwaben auf dem Markt, beim Einkaufen, im Garten oder sonst wo, wünschen sie sich in den seltensten Fällen den üblichen 'Guten Tag'.

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Stattdessen werden sofort hirnlose Gemeinplätze ausgetauscht, z.B. 'So, au em Einkaufa' oder 'So, au am schaffa' oder als Krönung 'So, au do?'.

Selbst bei einem Zusammentreffen beim sonntäglichen Spaziergang darf nie der Eindruck von Müßiggang entstehen, also sagt man 'So, wiedr amol nacham rechda gugga, ha?' oder noch besser 'I hanns arg pressand, i muss heid nomol ens Gschäfd'.

Wichtig ist vor allem, den Eindruck der Geschäftigkeit zu erwecken und dann vor einer möglichen Antwort das Weite zu suchen.

In diesen Zusammenhang passt vielleicht auch noch das Vorurteil, dass schwäbische Ehemänner am Hochzeitstag nur vier Worte benötigen: 'Ja scho' in der Kirche, 'Sodale' vor dem Mittagessen und 'Etzad' wenn er abends die Hosenträger abstreift.


Gespräche auf Schwäbisch

Eigenheit

Schwaben, nur die männlichen, sind maulfaul, gerade auch bei Unterhaltungen. So wundert es nicht, wenn ein typischer Schwatz am Gartenzaun in etwa so abläuft:

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A: So, au am Schaffa!
B: Isch jo emmr was z'doa!
A: Duad oim jo au guad!
B: Blos em Greiz net!
A: Äbbas isch hald emmr!
B: Ja no!
A: Hosch rechd!
B: S'Wäddr soll halda!
A: Abbr Räga fehld scho!
B: Muaß mr hald schbrenza!
A: I hann a Fässle!
B: Des brauchd mr au!
A: Ond, wo ane?
B: Ens Schdädtle...
A: Brauchsch was?
B: Noi, blos gugga!
A: Was isch'n do dieba?
B: Raigschmeddge vo Berlin!
A: A wa!
B: I sag dr's!
A: Kennad hald koi Kehrwoch!
B: So siehd's do aus!
A: Muasch halt midd ne schwätza!
B: Des mechd mei Frau!
A: Hoffad mr's beschd!
B: Was soll mr sonsch do!
A: S'isch hald ällas nemme des!
B: So, i muass los!
A: Adee ond gsond!
B: Gruaß drhoim!


 

So, das Essen war gut, leider winkt jetzt die Arbeit.

 

Gewinnspiel

Witz

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Schwaben gehen in ein neu eröffnetes Gasthaus. An der Tür hängt ein Schild mit der Aufschrift: "Großes Gewinnspiel! Kostenloser Sex zu gewinnen!" Die beiden gehen zum Wirt und fragen was man tun muss, um zu gewinnen. "Ganz oifach" sagt der Wirt, "I deng mir a Zahl zwischen 1 ond 10 ond wenn'd richdig rädsch, no hasch gwonna." - "Femf?", rät der eine. - "Falsch, s'war d'6, leidr vrlora". - Der andere probiert es auch, aber verliert ebenfalls. - Daraufhin meint dieser: "Woisch Du, i glaub irgendwia isch do was faul an dem Schbiel!" - "Des glaub i net", meint der Erste, "Mei Frau hot nämlich ledschde Woch scho zwoi Mol gwonna…".


 

Verbeugung, Knicks

'Mach au an Gniggs', sagte meine Mutter immer zu meiner Schwester, wenn Besuch kam.


Siehe auch:

Gniggschusszwiebl,

Gotzig, donderschlächtig ond gottsmillionisch

Eigenheit

Der Schwabe neigt bekanntlich zu permanentem Understatement: 'Mir send grad in a ganz nets Häusle noch Schduagard zoga' bedeutet in aller Regel 'Wir haben eine aufwändig renovierte Villa in Stuttgarter Halbhöhenlage bezogen.'

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In kleinen Dingen aber liebt es der Schwabe seine Aussagen zu dramatisieren. 'Dia Breddzla beim Bäggr senn donderschlächtig deier worda' deutet auf einen Anstieg des Verkaufspreises um mindestens 1 Cent hin.

Wer von einem Regenguss überrascht wurde, wird das sicherlich so erzählen. 'Auf oin Schlag hots gottsmillionisch zom regna afanga, no hots au noch donderschlächtig gwinded, dass e bald koin goddziga droggena Fada am Leib ghedd hann ond soichnass hoimkomma benn.'

Gotzig ist im übrigen eine jener merkwürdigen Vokabeln, die es nur im Schwäbischen gibt und bedeutet eine Steigerung von allein oder einzig: 'Dr Opa hot koin gotziga Zahn meh en dr Gosch.'

Gotzig ist entstanden aus dem alten Wort 'gotteseinzig' und wurde schwäbisch-mundfaul zu gotzig abgeschliffen. Wie allgegenwärtig Gott früher in der Sprache war, zeigt sich auch in anderen Steigerungen, wie gottsallmächtig, gottsmillionisch, gottserbärmlich, gottesjämmerlich, gottesunglücklich oder gottfroh.

Übertreibungen (oder sollte man besser sagen: bildhafte Sprache) findet sich sehr oft im Schwäbischen. Wenn meine Mutter vom letzten Stadtbummel berichtete, dann hört sich das so an: 'Geschdern hanne me midd ledschdr Kraft en d´Schdadt gschleppt ond bin iberall romgschbronga. En jedam Lada wars goddsmillionisch voll. No hanne all dia Gugga midd bluadonderlaufene Nägel hoimtraga ond bin donoch donderschlächtig hee gwä.'

Übertreibungen bekämpfen auch nicht selten ein schlechtes Gewissen: 'Mir isch geschdern hondselend gwä, außerdem hanne goddsmillionisch schbugga miassa ond ben älle baar Minudda goddsjämmerlich zom Gloh gbschronga.' wird jemand vorbringen, der am Montag nicht im Geschäft war und diese kurzfristige Krankheit plausibel machen muss.


 

Granadakerle

Schimpfwort

Auch bewundernd, wenn jemand etwas Besonderes geleistet hat

 

Guten Tag! Grüß Gott!

Die ganz normale schwäbische Grußfomel, wenn man mehr oder weniger bekannte Menschen trifft.


 

Gscheidle

Schimpfwort

Wenn sich einer für besonders klug hält

 

Es wäre besser, wenn ..

 

Der muß auch zu allem seinen Kommentar abgeben - wörtl.: Geredet sein muss, wenn der Mund nicht spricht, dann spricht eben der Hintern


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