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Schwäbisches Wörterbuch

   

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Schwäbisch
Deutsch
 

Eine alte Kuh vergisst gern, daß sie auch mal ein Kalb (also jung) gewesen ist.

Ond koi Kalb glaubd, dass es amol a alde Kuah wird - was abbr au (leidr) meischdens dr Fall isch.


 

Eine alte Sonntagshose hält am Werktag nicht so lange, wie eine alte Werktagshose am Sonntag.

Bei meim Vaddr henn älle Hosa s'ganz Leba khalda!


 

Eine arme, geplagte Frau

Midd so'ma Mo bisch a blogds Weib!


 

A daube Nuß

Schimpfwort

Eine hohle Nuß, wird auch Schimpfwort verwendet

Du bisch doch a daube Nuß!


 

festwerden, z.B. von Mörtel oder Soßen

Hot dr Beddong scho abbonda?


Konjugation


Partizip Perfekt: abbonda - abgebunden

Konjunktiv:
I däd abbenda
Du dädsch abbenda
Er däd abbenda
Mir dädad abbenda
Ihr dädad abbenda
Sia dädad abbenda

Futur:
I werd abbenda
Du wirsch abbenda
Er wird abbenda
Mir werdad abbenda
Ihr werdad abbenda
Sia werdad abbenda



 

Jemand wird das schon aufputzen - in der Praxis eine eher unwahrscheinlich Situation

Dr Äbbr isch mr meischdens selber.


 

eine Schuld abtragen, abdienen

Fir dean Gfalla muasch lang abdiena.


Konjugation


Partizip Perfekt: abdiend -

Konjunktiv:
I däd abdiena
Du dädsch abdiena
Er däd abdiena
Mir dädad abdiena
Ihr dädad abdiena
Sia dädad abdiena

Futur:
I werd abdiena
Du wirsch abdiena
Er wird abdiena
Mir werdad abdiena
Ihr werdad abdiena
Sia werdad abdiena



Abgrenzung in jeder Form

Eigenheit

Kein schwäbisches Haus ohne einen Zaun rings herum, auch der kleinste Vorgarten wird gesichert wie der Hochsicherheitstrakt in Stammheim zu besten RAF-Zeiten.

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Wo immer möglich, wird die stabile Stein- oder Betonmauer dem Maschendraht vorgezogen, auch wenn dadurch oft Garageneinfahrten einer Schießscharte gleichen und man einen Mittelklassewagen nur noch mit Einweiser einparken kann. Vor und hinter dem Zaun wird dann noch eine Hecke angepflanzt, so dass Bollwerke bis zu zwei Metern Dicke zwischen den Nachbarn aufgebaut sind.

Am unverständlichsten sind für mich Villen in Vorortsiedlungen, die sich mit Hecken von 3 Metern Höhe und mehr von der Außenwelt abschotten und wo man vom Wohnzimmer aus nur noch grüne Hölle sehen kann. Oder eben auch nicht, weil der Schwabe zudem noch Vorhänge und Stores mit der Blickdichte einer ausgewachsenen Stützstrumpfhose liebt.

Auf meiner Lieblingswanderstrecke gibt es einen Garten am Waldrand, der vorne dran mit einem riesigen Tor gesichert ist. Links und rechts vom Tor ist aber weder ein Zaun noch eine Hecke. Trotzdem öffnet der Besitzer gewissenhaft sein Tor, wenn er mit dem Auto ankommt und fährt dann hindurch, auch wenn links und rechts genügend Gelegenheit dazu wäre.

Das Bestreben, seinen Besitz von anderen abzugrenzen und den Mitbesitz unmöglich zu machen, zeigt sich allerorten:

Mülltonnen bekommen ein (umständlich zu öffnendes) Schloss, damit "do koinr äbbas neischmeissa ko!", Garageneinfahrten werden mit Ketten und Stangen verrammelt (dass man selber kaum noch reinfahren kann), überall werden Schilder montiert, die irgendein betreten, befahren oder benutzen bei Strafe verbieten.

Und dann ist da noch die geistige Abgrenzung, "zu dene do oba", zu "ällam was nedd normal isch" oder "was ibbrhaubd nedd goht", zu Menschen "dia nedd von do senn" oddr anderer Ansicht sind: "Was glaubad denn dia!"

Leider gewinnt die geistige Abgrenzung langsam die Oberhand...


 

Ablasshandel

Witz

Auf einem schwäbischen Dorf ist der neue Kaplan dabei, die Beichte abzunehmen. Ein Bauer bekennt, dass er ein Reh gewildert hat. Auf solche Sünden ist der Kaplan noch nicht eingestellt und bittet deshalb den Sünder, einen Augenblick zu warten. Schnell eilt er zum Pfarrer in die Sakristei. "Pfarrer, do isch oinr em Beichdschduhl, der hot a Reh gwilderd. Was soll i deam gäba?" - Der Pfarrer überlegt nicht lange: "Uff koin Fall meh wia drei Eiro fir's Kilo!"


 

ablecken, ablutschen

Du muasch Dei Eis bessr abschlotza, des drobbfd ja scho!


Konjugation


Partizip Perfekt: abgschloddzd - abgeleckt

Konjunktiv:
I däd abschlotza
Du dädsch abschlotza
Er däd abschlotza
Mir dädad abschlotza
Ihr dädad abschlotza
Sia dädad abschlotza

Futur:
I werd abschlotza
Du wirsch abschlotza
Er wird abschlotza
Mir werdad abschlotza
Ihr werdad abschlotza
Sia werdad abschlotza



 

Ahnung

Witz

Ein Mädchen, das über die Fasnet einen recht lockeren Lebenswandel hatte, geht am Beginn der Fastenzeit zur Beichte. Nachdem Sie ihrem Beichtvater das ganze Sündenregister ihrer Fehltritte offenbart hat, sagt dieser ganz entsetzt zu ihr: "Woisch Du eigendlich, was Du mit dene viele Sinda verdiena dädsch?" - "Ogfähr scho, abbr wissad Se Hochwirda, mir isch net om’s Geld!"


 

anrufen, telefonieren

Dädsch kurz aläuda, wenn'd guad hoimkomma bisch?


Konjugation


Partizip Perfekt: aglidda - angerufen

Konjunktiv:
I däd aläuda
Du dädsch aläuda
Er däd aläuda
Mir dädad aläuda
Ihr dädad aläuda
Sia dädad aläuda

Futur:
I werd aläuda
Du wirsch aläuda
Er wird aläuda
Mir werdad aläuda
Ihr werdad aläuda
Sia werdad aläuda



 

sich aufregen, sich ärgern