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Schwäbisches Wörterbuch

   

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Eine alte Sonntagshose hält am Werktag nicht so lange, wie eine alte Werktagshose am Sonntag.

Bei meim Vaddr henn älle Hosa s'ganz Leba khalda!


 

Ein halber Rausch ist nur rausgeworfenes Geld

... ond mr machd hald bloß ogern halbe Sacha!


 

So wurde früher kinderlose Frauen verspottet. - wörtl.: Eine Kuh, die keine Kälbchen hat, taugt nichts!

 

In den Genen verhaftete schwäbische Grundeinstellung - wörtl.: Ein Schwabe wird nicht reich durch gut Verdienen, sondern durch wenig ausgeben!

 

Ein Brötchen mit Butter bestreichen

 

Schwäbische Einsicht in die Veränderung von Partnerschaften - wörtl.: Eine Frau zu schlagen ist keine Kunst, aber sie nicht zu schlagen

Abgrenzung in jeder Form

Eigenheit

Kein schwäbisches Haus ohne einen Zaun rings herum, auch der kleinste Vorgarten wird gesichert wie der Hochsicherheitstrakt in Stammheim zu besten RAF-Zeiten.

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Wo immer möglich, wird die stabile Stein- oder Betonmauer dem Maschendraht vorgezogen, auch wenn dadurch oft Garageneinfahrten einer Schießscharte gleichen und man einen Mittelklassewagen nur noch mit Einweiser einparken kann. Vor und hinter dem Zaun wird dann noch eine Hecke angepflanzt, so dass Bollwerke bis zu zwei Metern Dicke zwischen den Nachbarn aufgebaut sind.

Am unverständlichsten sind für mich Villen in Vorortsiedlungen, die sich mit Hecken von 3 Metern Höhe und mehr von der Außenwelt abschotten und wo man vom Wohnzimmer aus nur noch grüne Hölle sehen kann. Oder eben auch nicht, weil der Schwabe zudem noch Vorhänge und Stores mit der Blickdichte einer ausgewachsenen Stützstrumpfhose liebt.

Auf meiner Lieblingswanderstrecke gibt es einen Garten am Waldrand, der vorne dran mit einem riesigen Tor gesichert ist. Links und rechts vom Tor ist aber weder ein Zaun noch eine Hecke. Trotzdem öffnet der Besitzer gewissenhaft sein Tor, wenn er mit dem Auto ankommt und fährt dann hindurch, auch wenn links und rechts genügend Gelegenheit dazu wäre.

Das Bestreben, seinen Besitz von anderen abzugrenzen und den Mitbesitz unmöglich zu machen, zeigt sich allerorten:

Mülltonnen bekommen ein (umständlich zu öffnendes) Schloss, damit "do koinr äbbas neischmeissa ko!", Garageneinfahrten werden mit Ketten und Stangen verrammelt (dass man selber kaum noch reinfahren kann), überall werden Schilder montiert, die irgendein betreten, befahren oder benutzen bei Strafe verbieten.

Und dann ist da noch die geistige Abgrenzung, "zu dene do oba", zu "ällam was nedd normal isch" oder "was ibbrhaubd nedd goht", zu Menschen "dia nedd von do senn" oddr anderer Ansicht sind: "Was glaubad denn dia!"

Leider gewinnt die geistige Abgrenzung langsam die Oberhand...


 

abgewetzt, abgetragen, abgeschabt

I muass den Bfahl do no abwetza, damidd dr gladd isch.


 

Alt und grau darfst Du werden, aber nicht frech!

 

Alte Liebe rostet nicht, aber schimmelig kann sie werden.

 

Alte Mäuse sind nur schwer mit einer Falle zu fangen!

 

Schwäbische Logik - wörtl.: Alles, was die Hennen legen gehört Dir, außer den Eiern.

 

Ällas uffheba - des duads no!

Eigenheit

Außer Autos und Menschen hat sonst fast alles den 'gelben Punkt' und darf ohne schlechtes Gewissen entsorgt werden - nicht jedoch im Schwabenland.

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Man kann sich von nichts trennen, weil 'des dud's no', also das ist noch bestens in Schuss. Egal, ob man die Tischdecke schon dreißig Jahre aufgelegt hat oder ob den Hosengürtel schon der Opa trug, 'des dud's no'.

Mein Vater hatte im Keller bestimmt zehn Brieftaschen und Geldbeutel 'im Vorrat', die ihm mitleidige Verwandte und Freunde geschenkt hatten, weil sein derzeitiger Geldbeutel so aussieht, als wäre der schon auf den Römischen Feldzügen im Einsatz gewesen, aber 'der dud's no'.

Ein Gürtel, der aus Altersschwäche reißt, wird nicht entsorgt, sondern unter großem Aufwand 'bäbbd' (also mit viel Tesafilm zusammengeklebt) und stolz weitergetragen, weil 'der dud's no'.

Wenn meine Mutter harte Eier kocht und diese nicht innerhalb einer Woche gegessen werden, schreibt Sie mit Filzschreiber 'Gift' drauf. Das ist das Signal für meinen Vater diese Eier zu essen, weil 'dia deands scho no'.

Wird ihm dann schlecht, kein Problem: Es gibt ja noch die guten Aspirin in Nachkriegsqualität, 'dia deands ällamol no!'.


 

Alles wird teurer, nur das Weihwasser nicht, vermutlich kann es leichter hergestellt werden.

 

Mit Wichtigtuern kann man umgehen, solange man sie nicht braucht.

 

An einem kalten Ofen kann man sich nicht wärmen!

 

An einem Rausch hat nicht der Wein, sondern der Trinker Schuld.

 

An apple doesn't fall far from the tree!

 

Einen alten Baum sollte man nicht mehr verpflanzen!


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