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Schwäbisches Wörterbuch

   

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Schwäbisch
Deutsch
 

Hänsel und Gretel

Witz

'Geschdrn Obad hanne meine Kendr dia Gschicht vo Hänsl ond Gretl vorglesa. Dia hend sich halba dodglacht.' - 'Ja ond warom dann, des isch doch eigendlich ganz traurig?' - 'Heizudag hädd jedes Kend a Händy midd Navi ond rufd au no bei dr Bolizei o, damid se se redded!'


Höllentrip bei Feinkost Zipp

Eigenheit

Der moderne Dienstleistungsgedanke und die alte schwäbische Sprache bieten ein enormes Konflikt-Potential, gerade beim Bäcker. Ein Beispiel:

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Verkäufer:
'Was griagad Sia?' - Dies impliziert schon den unterschwelligen Vorwurf, der Käufer verlasse wohl gerade den pietistischen entsagenden Weg und gebe sich hemmungslosem Konsum hin. Zudem zwinge er ja den Verkäufer gerade, den lautstarken Gedankenaustausch mit dem übrigen Verkaufspersonal zu Ende zu bringen.

Käufer:
'I hädd gern a Roggabrod' - Nun wird der Norddeutsche sagen, ja dann kaufen Sie es doch, aber verkennt die relative Höflichkeit in diesen Worten. Denn der Schwabe will nicht etwas, 'er hädd gern' oder er sagt ganz einfach: 'I griag a Roggabrod'.

Verkäufer:
'Solle's ei'schlaga ?' - Freiwillig geht da gar nichts, das üblich Verpacken der Ware wird nur nach Aufforderung durch den Käufer vorgenommen. Schließlich ist Verpackungsmaterial teuer und eigentlich bringt ein 'aschdändiger' Kunde sein Einwickelpapier vom letzten Einkauf sauber gefaltet und aufgebügelt wieder mit.

Käufer:
'Au ja, des wär nett' - Für Selbstverständlichkeiten gibt es keinen Dank, daher am besten ein schwäbischer Konjunktiv ..

Verkäufer:
'Derf's sonsch no was sei ?' - Natürlich würde der Verkäufer seinen Umsatz weiter steigern. Ist sein Laden gerade leer, drängt er hiermit dem Kunden ein schlechtes Gewissen auf, nur so wenig zu kaufen. Und ist das Geschäft dagegen überfüllt, suggeriert er dem Kunden ein noch schlechteres Gewissen, den Kaufvorgang nunmehr zügig abzuschließen.

Käufer:
'Dange, des wär's!' - Ein Schwabe liebt es, sich eher wage auszudrücken und die Aussage, 'Ich habe alle meine Einkäufe getätigt, das war dann' ist ihm ein Gräuel. Also, 'Des wär's dann'.

Verkäufer:
'Brauchad Se au no a Gugg ?' - Da schwingt bereits Kritik mit: Einfach so einzukaufen, ohne eine Gugg, also eine Plastiktüte, mitzunehmen. Sich einfach auf das teuer erworbene Verpackungsmaterial des Bäckers zu verlassen!

Käufer:
'Noi, I nemm's so' - Wer will schon als Müll-Schwein gebrandmarkt werden. Da nimmt man lieber das Brot so unter den Arm .. und ärgert sich schon wenigen Metern, wenn das dünne Einwickelpapier im Wind davon flattert.

Verkäufer:
'Macht Zwoi dreissig, henn Se's dreissig Cend gloi ?' - Also wirklich, nur ein Brot zu kaufen und dann auch noch Wechselgeld, geschweige denn Kopfrechnen des 'Rausgelds' vom Verkäufer zu erwarten ist ja wohl eine dreiste Zumutung.

Käufer:
'Bis morga, scheena Dag !' - Mehr als ein Brot brauche ich halt nicht, aber dafür gelobe ich, allen Verlockungen der Konkurrenz zu Trotz, morgen wieder diesen Eiertanz an gleicher Stelle aufzuführen.

Verkäufer:
'Adee, wer kommt ?'


 

Jetzt bekomme ich auch noch den Schluckauf

 

Jetzt kommst Du auch noch!

 

Klugheit

Witz

"Moni, Du bisch dia näddeschde ond schenschde Frau, dia wo i je droffa hann!" - "Ha Du Haipfler, Du willsch mi bloß ens Bedd griaga!" - "Gugg a, gescheid bisch au no!"


 

In der Ruhe liegt die Kraft - wörtl.: Morgen ist auch noch ein Tag zum Nichtstun

 

Kopf hoch! Schluss jetzt! Das Leben geht weiter - wörtl.: Morgen ist auch noch ein Tag

 

Neumodisch

Witz

Ein altes schwäbisches Ehepaar schlendert über den Wochenmarkt. Da fängt die Frau plötzlich an laut zu schimpfen. "Jetz gugg dr dees a. Do koschdad Grombira scho 60 Cent d'Schdigg." - Der Verkäufer klärt sie auf: "Das sind keine Kartoffeln, sondern Kiwis." Darauf die Frau: "Sowas hanne bei ons au no net gsäha, so hoorige Dengr." - "Die kommen ja auch aus Neuseeland und werden extra eingeführt." - Jetzt mischt sich der Ehemann ein: "Siesch de, dia werrad aigfiehrd ond Du domme Kuah häddsch se bschdemmd gfressa."


 

Testament

Anekdote

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en in der Nacht wird ein Arzt zu einer Patientin gerufen. Es handelt sich um eine recht vermögende Witwe, die viel Zeit hat, sich ihre Krankheiten einbildet und den Arzt wegen jeder Unpässlichkeit kommen lässt. Der Arzt untersucht sie und sagt schließlich: "Hend se ihr Deschdamend scho g'machd?" - "Ja, om Himmls Willa, Herr Doggdr, isch's denn scho so läddz?" - "Mr woiß hald nia. Am beschda wär's, wenn se glei au no da Nodar ond zwoi Zeuga komma ließad." - "Da Nodar? Isch's denn wirglich scho so weid?" - "Ja, von mir aus könnad se au no da Pfarrer komma lassa, i will doch net dr oinzig Simbl sei, den wo sie heid Nachd oneedig aus am Schlof grissa hännd!"


 

Wenn man große Schritte macht, spart man an den Absätzen und kommt auch noch schneller voran!

 

Wenn man keine Ahnung hat, und davon auch noch sehr viel, dann sollte man seine Finger am besten von allem weglassen.

 

Zu dem der warten kann, kommt alles - wörtl.: Wer warten kann, kommt auch noch an

 

Wo eine Latte lose ist, liegt meist noch mehr im argen. - wörtl.: Wo eine Latte wackelt, wackelt meistens auch noch mehr.


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