Treffer: 103 von 12.186 |
12 345›» |
Audio
Der Klügere gibt nach, hat der Bauernjunge gesagt und dann den Ochsen angeschaut.
Kein reines Gewissen haben, Dreck am Stecken haben
So vrschissa wia der guggd, ko der bloß Dregg am Schdecka hann!
So schimpft halt nur ein Schwabe!
So schimpft halt nur ein Schwabe!
Du schaust ziemlich dumm drein! - wörtl.: Du schaust wie ein Fuchs in der Schneewehe
Du schaust ganz verdattert aus! - wörtl.: Du schaust wie die Katze, wenn es donnert
Du bist bist echt blöde - wörtl.: Du wirst einmal dumm aus der Wäsche schauen, wenn Du klug wirst!
Witz
Ein älteres schwäbische Ehepaar steht zu später Abendstunde auf dem Balkon. Da sehen Sie unten im Gebüsch, wie der Nachbarsjungen ein Mädchen anmacht. Sagt die Frau: "Gugg amol, dr Eigen, so a näddr Kerle. Wenn der bloß koine Dommheida machd. Karle, pfeif'm doch amol." Brummt der Karle: "Des fälld mir net em Draum ai, bei mir hot au koinr pfiffa!"
Nur wer den Feind kennt, kann ihn erfolgreich bekämpfen!
Nur reduzierte Ware kaufen, und doch das schlechte Gefühl haben, zu teuer einzukaufen!
Witz
Ein schwäbisches Ehepaar schaut einem Mann beim Aufsammeln von Pferdeäpfeln zu: "Sagad Se mol, was machad Sia dodrmidd?" - "Dia Rossbolla kommad uff d'Bräschdleng." - "Jetz gugg no, es muass net emmr Schlagrohm uff de Bräschdleng sai!"
Eigenheit
Treffen sich zwei Schwaben auf dem Markt, beim Einkaufen, im Garten oder sonst wo, wünschen sie sich in den seltensten Fällen den üblichen 'Guten Tag'.
Stattdessen werden sofort hirnlose Gemeinplätze ausgetauscht, z.B. 'So, au em Einkaufa' oder 'So, au am schaffa' oder als Krönung 'So, au do?'.
Selbst bei einem Zusammentreffen beim sonntäglichen Spaziergang darf nie der Eindruck von Müßiggang entstehen, also sagt man 'So, wiedr amol nacham rechda gugga, ha?' oder noch besser 'I hanns arg pressand, i muss heid nomol ens Gschäfd'.
Wichtig ist vor allem, den Eindruck der Geschäftigkeit zu erwecken und dann vor einer möglichen Antwort das Weite zu suchen.
In diesen Zusammenhang passt vielleicht auch noch das Vorurteil, dass schwäbische Ehemänner am Hochzeitstag nur vier Worte benötigen: 'Ja scho' in der Kirche, 'Sodale' vor dem Mittagessen und 'Etzad' wenn er abends die Hosenträger abstreift.
Eigenheit
Schwaben, nur die männlichen, sind maulfaul, gerade auch bei Unterhaltungen. So wundert es nicht, wenn ein typischer Schwatz am Gartenzaun in etwa so abläuft:
A: So, au am Schaffa!
B: Isch jo emmr was z'doa!
A: Duad oim jo au guad!
B: Blos em Greiz net!
A: Äbbas isch hald emmr!
B: Ja no!
A: Hosch rechd!
B: S'Wäddr soll halda!
A: Abbr Räga fehld scho!
B: Muaß mr hald schbrenza!
A: I hann a Fässle!
B: Des brauchd mr au!
A: Ond, wo ane?
B: Ens Schdädtle...
A: Brauchsch was?
B: Noi, blos gugga!
A: Was isch'n do dieba?
B: Raigschmeddge vo Berlin!
A: A wa!
B: I sag dr's!
A: Kennad hald koi Kehrwoch!
B: So siehd's do aus!
A: Muasch halt midd ne schwätza!
B: Des mechd mei Frau!
A: Hoffad mr's beschd!
B: Was soll mr sonsch do!
A: S'isch hald ällas nemme des!
B: So, i muass los!
A: Adee ond gsond!
B: Gruaß drhoim!
Witz
Zwei Schwaben besteigen mit viel Mühe den Feldberg. Als sie endlich oben sind schwärmt einer: "Jetz gugg amol, wia schee's do onda isch!" - "Ja ond warom schdeigad mir zwoi Halbdaggl dann do ruff?"
Eigenheit
Der Schwabe neigt bekanntlich zu permanentem Understatement: 'Mir send grad in a ganz nets Häusle noch Schduagard zoga' bedeutet in aller Regel 'Wir haben eine aufwändig renovierte Villa in Stuttgarter Halbhöhenlage bezogen.'
In kleinen Dingen aber liebt es der Schwabe seine Aussagen zu dramatisieren. 'Dia Breddzla beim Bäggr senn donderschlächtig deier worda' deutet auf einen Anstieg des Verkaufspreises um mindestens 1 Cent hin.
Wer von einem Regenguss überrascht wurde, wird das sicherlich so erzählen. 'Auf oin Schlag hots gottsmillionisch zom regna afanga, no hots au noch donderschlächtig gwinded, dass e bald koin goddziga droggena Fada am Leib ghedd hann ond soichnass hoimkomma benn.'
Gotzig ist im übrigen eine jener merkwürdigen Vokabeln, die es nur im Schwäbischen gibt und bedeutet eine Steigerung von allein oder einzig: 'Dr Opa hot koin gotziga Zahn meh en dr Gosch.'
Gotzig ist entstanden aus dem alten Wort 'gotteseinzig' und wurde schwäbisch-mundfaul zu gotzig abgeschliffen. Wie allgegenwärtig Gott früher in der Sprache war, zeigt sich auch in anderen Steigerungen, wie gottsallmächtig, gottsmillionisch, gottserbärmlich, gottesjämmerlich, gottesunglücklich oder gottfroh.
Übertreibungen (oder sollte man besser sagen: bildhafte Sprache) findet sich sehr oft im Schwäbischen. Wenn meine Mutter vom letzten Stadtbummel berichtete, dann hört sich das so an: 'Geschdern hanne me midd ledschdr Kraft en d´Schdadt gschleppt ond bin iberall romgschbronga. En jedam Lada wars goddsmillionisch voll. No hanne all dia Gugga midd bluadonderlaufene Nägel hoimtraga ond bin donoch donderschlächtig hee gwä.'
Übertreibungen bekämpfen auch nicht selten ein schlechtes Gewissen: 'Mir isch geschdern hondselend gwä, außerdem hanne goddsmillionisch schbugga miassa ond ben älle baar Minudda goddsjämmerlich zom Gloh gbschronga.' wird jemand vorbringen, der am Montag nicht im Geschäft war und diese kurzfristige Krankheit plausibel machen muss.
© 2024 schwaebisch-schwaetza.de | Peter-Michael Mangold