schwäbisch schwätza
schwäbisch zom ahöra

Schwäbisches Wörterbuch

   

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Schwäbisch
Deutsch
 

Sehr wütend sein

Wega Schduagerd21 henn viele Leit a Sauwuad em Ranza.


 

aus einem randvollen Glas den ersten Schluck trinken

Konjugation


Partizip Perfekt: abgsubbfd -

Konjunktiv:
I däd absubbfa
Du dädsch absubbfa
Er däd absubbfa
Mir dädad absubbfa
Ihr dädad absubbfa
Sia dädad absubbfa

Futur:
I werd absubbfa
Du wirsch absubbfa
Er wird absubbfa
Mir werdad absubbfa
Ihr werdad absubbfa
Sia werdad absubbfa



 

Manchmal muss man einfach jeder nachgeben! - wörtl.: Einem Betrunkenen weicht sogar der Müller aus.

 

An einem Rausch hat nicht der Wein, sondern der Trinker Schuld.

 

Der Typ ist um keine Ausrede verlegen! Der kann sich aus allem rausreden!

 

Dreifarbenhaus

Anekdote

Kurz nach dem 2. Weltkrieg beschwert sich die Chefin des Stuttgarter Dreifarbenhauses (Hinweis für Neigschmeckte: das ist das offizielle Bordell in der Stadtmitte hinter dem Rathaus) beim französischen Stadtkommandanten über das anstrengende und sinnenfreudige Treiben seiner Soldaten: "Sia, so gohd des fei net, meine Mädla senn a ruhigs Schaffa gwehnd!".


 

em Ra

Richtungen

beim Hinuntergehen

Sau, Saugladd und Sau Dande

Eigenheit

Der Schwabe mag die Sau gerne auf seinem Teller in mannigfacher Zubereitung. Aber er mag die 'Sau' auch vor, mitten oder am Ende von Worten, aber der Reihe nach.

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Transitiv oder nicht transitiv macht den Unterschied: 'Hosch recht gsauad!' ist etwas völlig anderes als 'Bisch rechd gsauad?'.

Die erste Fassung ist die Feststellung, man hätte wohl einen rechten Schweinestall angerichtet, also alles total versaut und durcheinandergebracht.
Während die zweite Form die Frage enthält, ob man sehr hat rennen müssen.

'Sauen' ist die schwäbische Form des 'Schnell-Laufens', der 100 Meter-Lauf müsste hierzulande also eigentlich 'Honderd-Medr-Saua' heißen.

Mit den Worten 'Sau, Dande, sau!' gibt man seiner geliebten Tante keineswegs böse Widerworte, sondern ermuntert sie zu rascherer Gangart, zum Beispiel um den Bus noch zu erwischen.

Was wäre der Schwabe ohne die 'Sau' als Vorsilbe? 'Ha, do däd´r saubleed doschdanda!'.

Die 'Sau' vorne dran steigert den Wert des folgenden: Saudackel, Saukerle, Saumensch, Saubua, Saukopf, aber auch saugut, sauschlecht, saudumm, sauglatt, saumäßig. Saumäßig wird neuerdings auch durch 'wia d'Sau' ersetzt, was 'i saumäßig luschdig find'.

Auch in Verben findet sich die 'Sau'. 'Deand ihr sauhondla?' werden kleine Kinder gefragt, die sich gerade von oben bis unten mit Dreck beschmieren. Handelt es sich dabei um Schweinemist, kommt unweigerlich die Feststellung 'Ihr saualad scho saumäßig, ab in d´Wann, ihr Sauburschd!'.

Wenn ein Bäcker Preiserhöhungen wagt und dadurch eine Brezel 'saudeir wird', dann schlägt mancher Kunde einen 'Saugrach'. Auch wenn der wackere Bäcker seine Entscheidung mit den Worten 'Breddzl-Macha isch fei a Saugschäfd' verteidigt, ist ganz klar: 'bei deam Sauhond kaufad mir nemme'.

Schließlich haben wir eine 'Sauwuad em Ranza.'


 

Was Du nüchtern denkst, das plauderst Du im Rausch aus!


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