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Essen&Trinken
Ein Achtel(e) Wein, 125 ml Wein
.. gibt es jetzt in vielen Wirtschaften, wenn jemand ein Viertele zu viel ist.
Meiner Frau ist oft ein Viertele zu viel, stattdessen nimmt sie lieber drei Achtele.
Eine Frau sorgt sich immer um Ihre Zukunft, bis sie einen Mann hat. Ein Mann sorgt sich nie um seine Zukunft, bis er eine Frau hat.
Diese Lebensweisheit hat mit Abstand die meisten Zugriffe! Das sollte einen zum Nachdenken bringen ..
Ein uneheliches Kind zeugen - wörtl.: ein Kind nebenhinaus machen
Ond s'nebanaus gmachde Kendle hot gsagd: "Mi hot mei Dande ledig khet".
zurechtweisen, auch: abstechen
Partizip Perfekt: abdachdeld -
achten, schätzen, ehren
Partizip Perfekt: gachded - geachtet
Siehe auch:
A Achdale Wei, achdazwanzg, ausschlachda, nachda, Weihnachda,
Zahlen&Zeiten
Acht Uhr
Siehe auch:
Kommt auch in diesen Redensarten vor:
Wemmr uff älle Bischla achded, isch’s nedd leichd zom durch da Wald komma. |
Witz
Ein Mädchen, das über die Fasnet einen recht lockeren Lebenswandel hatte, geht am Beginn der Fastenzeit zur Beichte. Nachdem Sie ihrem Beichtvater das ganze Sündenregister ihrer Fehltritte offenbart hat, sagt dieser ganz entsetzt zu ihr: "Woisch Du eigendlich, was Du mit dene viele Sinda verdiena dädsch?" - "Ogfähr scho, abbr wissad Se Hochwirda, mir isch net om’s Geld!"
ausschlachten, bei einem Autowrack die noch zu gebrauchenden Teile herausnehmen
Partizip Perfekt: ausgschlachded - ausgeschlachtet
auf den Kopf schlagen, auch: betrügen
Partizip Perfekt: dachdeld -
Siehe auch:
Fragte in meiner Kindheit immer unsere Metzgersfrau, nachdem sie angeblich 'a bissle' zuviel runtergeschnitten hatte.
Eigenheit
Ein unerschöpfliches Thema für alle Schwaben und alle Zugezogenen ist die Kehrwoche, diese typisch schwäbische Erfindung aus Nachbarschaftsbespitzelei und puritanischen Reinlichkeitsritualen.
Die schwäbisch/alemannische Kehrwoche beruht auf einer Vielzahl von Erlassen, die seit Ende des 15. Jahrhunderts im evangelischen Württemberg heraus gekommen sind, um die Menschen zu Ordnung und Sauberkeit im häuslichen Umfeld anzuhalten.
So stand im Stuttgarter Stadtrecht von 1492:
"Damit die Stadt rein erhalten wird, soll jeder seinen Mist alle Wochen hinausführen, (...) jeder seinen Winkel alle vierzehn Tage, doch nur bei Nacht, sauber ausräumen lassen und an der Straße nie einen anlegen. Wer kein eigenes Sprechhaus (WC) hat, muss den Unrath jede Nacht an den Bach tragen".
In der Folge gab es diverse "Gassensäuberungs-Ordnungen", die die Frequenz der erforderlichen Reinigung und die Art der Durchführung genauer regelten.
Gewöhnlich wird noch heute im Mietvertrag geregelt, welche Partei wann den Gehsteig zu fegen, den Winterdienst zu übernehmen und das Treppenhaus zu putzen hat, sofern dies nicht schon die Hausordnung hergibt.
Meist gibt es in Miethäusern ein Schild mit der Fettdruckaufschrift Kehrwoche, das an der Wohnungstür des jeweils für die Kehrwoche zuständigen Mieters aufzuhängen ist. Hierdurch hat der Hausverwalter (und alle anderen Hausbewohner) jederzeit den Überblick, wen er bei Mängeln in der Reinigung ansprechen muss.
In größeren Gebäuden wird unterschieden zwischen "großer Kehrwoche", das ist das ganze Programm aus Haus, Keller und Gehsteig - und der "kleinen Kehrwoche", die meist das Reinigen der Treppe und des Treppenabsatzes vor der eigenen Wohnung umfasst.
Also gleich vorweg, die Kehrwoche ist sinnvoll und wird von mir nach Kräften durchgeführt, bisher keine Klagen. Aber eines fällt halt doch auf: der Sinn der Kehrwoche scheint weniger der kollektive öffentliche Sauberkeitswahn zu sein, sondern vielmehr im Gesehen werden mit Bäsa, Kuddrschauffl, Kehrwisch, Schrubbr ond Oimr zu bestehen.
Nicht das Ergebnis zählt, sondern der Beweis: ein überfluteter Kellergang ist wichtiger als eine saubere Kellertreppe.
Gängige Mittel sind z.B. das Verräumen sämtlicher Eingangsmatten im ganzen Haus, das auffällige und lang andauernde Plazieren von Reinigungsutensilien im ganzen Hause, laut vernehmliches Klopfen mit dem Schrubber an fremden Wohnungstüren oder einfach das stundenlange Stöhnen mit dem Besen in der Hand auf dem Gehweg.
Ganz lästig sind Nachbarn, die mit absichtlichen Verstreuen von Wollfusseln auf der Treppe das Reinigungsergebnis kontrollieren möchten. Hier kann es helfen, die Fusseln aufzunehmen, dann zu warten bis der Nachbar ins Bett gegangen ist (bei Schwaben also um 20:30 Uhr ..), dann Sturm zu klingeln und dem schlaftrunkenen Nachbarn die Fuseln mit den Worten "Die haben Sie auf der Treppe verloren und bestimmt schon vermisst!" in die Hand zu drücken.
Früher gab es überall noch den Kuttereimer. Das war der blecherne Nachfolger des Kutterfasses und der Vorgänger der genormten und aus Hartplastik gegossenen Mülltonne. Dass dieser bundeseinheitliche Terminus den traditionellen wie scheppernden Kuttereimer weitestgehend verdrängt hat, mag man bedauern.
Mir völlig unverständlich ist das 14-tägliche Auswaschen des Mülleimers, bei man nicht ruhen darf bis das Zink oder Plastik blinkt, je nachdem welche Tonne man benutzt.
Eigenheit
Ebenso erfinderisch wie lautmalerisch sind die Antworten eines Schwaben, wenn Sie ihn fragen, was er gerade macht: 'A Nixle em`a Bixle ond a goldn`s Schlissale dran' oder 'A Deichsl an d`Suppaschissl' oder 'Am Goggeler Hosa'.
Er mag halt nicht rauslassen, was ihn bewegt und lenkt dann gerne vom Thema ab.
Auch die schwäbische Hausfrau kennt Ausflüchte, wenn sie nach der nächsten Mahlzeit gefragt wird: 'Eigmachde Kellerschdäffala ond saure Amoisagnui' oder 'Backene Kuhflada ond Mugga-Ärsch'.
Fragen Sie einen Schwaben, der mit hochrotem Kopf im Garten rackert, was denn da tue, wird er bestimmt sagen 'Net viel' oder 'A bissle hald!'.
Wichtig ist, dass man arbeitet, aber man sollte sich auch nicht dabei erwischen lassen, dass Arbeit in Arbeit ausartet, denn dann könnte man ja denken, man könnte nicht richtig schaffen. Und das wäre das schlimmste überhaupt.
Also, besser niemanden in die Karten sehen lassen. Ob es viel Arbeit war, alle meine Seiten zu erstellen, fragen Sie ? Noi, faschd net!
Sagen Schwaben gerne auf die Frage, was sie gerade machen - wörtl.: Eingedünstete Kellerstufen
Witz
"Willsch heid Obad midd mir essa?" - "Oh ja, sehr gerne." - "Guad, no benn'e so gega Achde bei Dir!"
Nachdenken, bevor man redet! - wörtl.: Im Spaß gesagt, ist auch im Ernst gemeint!
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