schwäbisch schwätza
schwäbisch zom ahöra

Schwäbisches Wörterbuch

   

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Schwäbisch
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Ha noi!

Drohung

Aber nein!

Meint: "Das darf doch wohl nicht wahr sein!" oder "Das glaub ich jetzt aber nicht!" oder "Sag', dass das nicht wahr ist!"


Trockengestell mit 3 Querhölzern, auf dem früher das Heu getrocknet wurde.

Auf das dreibeinige Holzgestell wurde das vorgetrocknete Heu (mit viel Mühe und Schweiß) in einer ganz bestimmten Weise aufgeschichtet, so dass das Regenwasser an den oberen Schichten ablief und das untere Heu trocken blieb.


 

leeren, ein Gefäß so weit neigen, dass der Inhalt herausfließen kann

Konjugation


Partizip Perfekt: khelded - geleert

Konjunktiv:
I däd helda
Du dädsch helda
Er däd helda
Mir dädad helda
Ihr dädad helda
Sia dädad helda

Futur:
I werd helda
Du wirsch helda
Er wird helda
Mir werdad helda
Ihr werdad helda
Sia werdad helda



Siehe auch:

schelda,

 

Entschuldigung auf Schwäbisch! - wörtl.: Haben Sie nicht gehört, dass ich 'Hoppla' gesagt hatte?

 

Hochzeitsnacht

Witz

Ein schwäbisches Pärchen freut sich auf die gemeinsame Hochzeitsnacht. Die Braut hat ihr Hochzeitskleid ausgezogen und liegt erwartungsvoll im Doppelbett. Der Bräutigam steht am offenen Schlafzimmerfenster und blickt verträumt in den schwäbischen Sternenhimmel.
Nach einer Weile flüstert sie zärtlich: "Komm, Schäddzle, i hann a solche Sehnsuchd noch Dir." - Er: "Schbädr Schäddzle, mei Mudder hot gmoind, dass heid dia schenschde Nachd in meim Leba wird – ond do will i koi Sekund vrsäuma!"


Hoggr, hogga und Verhoggde

Eigenheit

Auf einer Messe erlebte ich vor Jahren, dass ein Schwabe einen nichtschwäbischen Kunden mit den Worten 'Komm, hoggad Se sich zu ons na.' zum geselligen Hinsetzen aufforderte. Der verdadderte Kunde schaute sich um und setzte sich dann auf einen Druckerbeistelltisch, weil er verstanden hatte, er solle sich auf einen Hocker platzieren.

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Nachdem der Irrtum geklärt war, blieb er dann bei einem Gläsle Wein hocken, bis er beinahe verhockt wäre. Dabei ist der Kunde absolut kein Verhockter, sondern ein weltoffener Touristiker.

Ein Nicht-Schwabe wird die freundliche Aufforderung 'Hock na!' meist als unfreundliche Geste empfinden, aber hocken ist für Schwaben halt etwas Gemütliches, für Nichtschwaben etwas Ungemütliches. 'Kommen Sie, setzen Sie sich bitte zum mir.' ist einfach zu lang, unschwäbisch, daher kürzer und prägnanter: 'Hock na, Kerle!'.

Wenn viele Schwaben zusammen hocken, wobei dabei auch Neigschmeckte zugelassen sind, spricht man von einer Hocketse, also z.B. einem feuchtfröhlichen Zusammentreffen bei einem Fleggafeschd, also einer dörflichen Festivität.

Dort kauert man dann an engen Biertischen wie auf einem Hocker (braucht also Rückgrat, wenn man nicht den Rücken am Rücken des Hintersitzer abstützen kann), fühlt sich nach 2 Stunden total verhockt 'em Greiz' und hat meist auch schon einen hocken, dem Trollinger sei Dank.

Zum Leidwesen der 'Verhockten' zieht heutzutage oft ein Curry- oder Kebabduft quer über die Hocketse, weil man nur mit Roter Wurst und Kartoffelsalat einen weitgereisten Schwaben nicht mehr glücklich machen kann.

Die Verhockten bruddeln dann in ihr Bier, dass 'älles nemme dees isch und sich heidzudaag ällas auf dr Hoggetse nohogga derf.'

Aber wenn dann auch die Verhockten auf der Hocketse einen hocken haben, dann treibt die einigende Kraft des Trollingers zu wunderlichen Freundschaften und mancher Schwabe lässt sich (zu hinterher bereuten) Einladungen hinreisen wie 'Hoggad Se na, derf´e Sia uff a Gläsle Rodwei eilada?'.


Höllentrip bei Feinkost Zipp

Eigenheit

Der moderne Dienstleistungsgedanke und die alte schwäbische Sprache bieten ein enormes Konflikt-Potential, gerade beim Bäcker. Ein Beispiel:

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Verkäufer:
'Was griagad Sia?' - Dies impliziert schon den unterschwelligen Vorwurf, der Käufer verlasse wohl gerade den pietistischen entsagenden Weg und gebe sich hemmungslosem Konsum hin. Zudem zwinge er ja den Verkäufer gerade, den lautstarken Gedankenaustausch mit dem übrigen Verkaufspersonal zu Ende zu bringen.

Käufer:
'I hädd gern a Roggabrod' - Nun wird der Norddeutsche sagen, ja dann kaufen Sie es doch, aber verkennt die relative Höflichkeit in diesen Worten. Denn der Schwabe will nicht etwas, 'er hädd gern' oder er sagt ganz einfach: 'I griag a Roggabrod'.

Verkäufer:
'Solle's ei'schlaga ?' - Freiwillig geht da gar nichts, das üblich Verpacken der Ware wird nur nach Aufforderung durch den Käufer vorgenommen. Schließlich ist Verpackungsmaterial teuer und eigentlich bringt ein 'aschdändiger' Kunde sein Einwickelpapier vom letzten Einkauf sauber gefaltet und aufgebügelt wieder mit.

Käufer:
'Au ja, des wär nett' - Für Selbstverständlichkeiten gibt es keinen Dank, daher am besten ein schwäbischer Konjunktiv ..

Verkäufer:
'Derf's sonsch no was sei ?' - Natürlich würde der Verkäufer seinen Umsatz weiter steigern. Ist sein Laden gerade leer, drängt er hiermit dem Kunden ein schlechtes Gewissen auf, nur so wenig zu kaufen. Und ist das Geschäft dagegen überfüllt, suggeriert er dem Kunden ein noch schlechteres Gewissen, den Kaufvorgang nunmehr zügig abzuschließen.

Käufer:
'Dange, des wär's!' - Ein Schwabe liebt es, sich eher wage auszudrücken und die Aussage, 'Ich habe alle meine Einkäufe getätigt, das war dann' ist ihm ein Gräuel. Also, 'Des wär's dann'.

Verkäufer:
'Brauchad Se au no a Gugg ?' - Da schwingt bereits Kritik mit: Einfach so einzukaufen, ohne eine Gugg, also eine Plastiktüte, mitzunehmen. Sich einfach auf das teuer erworbene Verpackungsmaterial des Bäckers zu verlassen!

Käufer:
'Noi, I nemm's so' - Wer will schon als Müll-Schwein gebrandmarkt werden. Da nimmt man lieber das Brot so unter den Arm .. und ärgert sich schon wenigen Metern, wenn das dünne Einwickelpapier im Wind davon flattert.

Verkäufer:
'Macht Zwoi dreissig, henn Se's dreissig Cend gloi ?' - Also wirklich, nur ein Brot zu kaufen und dann auch noch Wechselgeld, geschweige denn Kopfrechnen des 'Rausgelds' vom Verkäufer zu erwarten ist ja wohl eine dreiste Zumutung.

Käufer:
'Bis morga, scheena Dag !' - Mehr als ein Brot brauche ich halt nicht, aber dafür gelobe ich, allen Verlockungen der Konkurrenz zu Trotz, morgen wieder diesen Eiertanz an gleicher Stelle aufzuführen.

Verkäufer:
'Adee, wer kommt ?'


 

Ich habe unglaublichen Hunger - wörtl.: Ich habe so großen Hunger, dass ich den Himmel nicht mehr sehe!

 

Ich hatte so sehr Angst, dass ich mir beinahe in die Hose gemacht habe.

 

Ich habe sehr genau aufgepasst, aber trotzdem nicht gesehen, wie dieser Zaubertrick funktioniert.

Heftel wurden früher die kleinen Häkchen genannt, mit denen man Kleidung zusammenhielt. Sie waren teilweise so filigran, dass der Hersteller dieser Häkchen, der 'Heftelmacher', bei seiner Arbeit sehr aufmerksam sein musste.


 

Böse und ernstzunehmende Drohung - wörtl.: Ich schlage Dir eine Vertiefung in den Kopf, dass sich der Regen darin sammelt!

 

Ich schlage Dir so auf den Kopf, dass das Hirn herausspritzt!

 

Ich muß nach einer Tüte suchen, um darin Erbsen zu pflücken.

 

Ich schlage Dich ungespitzt in den Boden, dass Dich der Herrgott wieder mit der Beißzange herausziehen muss!

 

Böse und ernstzunehmende Drohung - wörtl.: Ich schlage Dir die Beine ab, dass Du auf den Stumpen heimrobben must!

 

Von Dorf zu Dorf fahren - wörtl.: Über Land fahren

 

Iss Deinen Teller auf, das kann man nicht mehr aufheben

 

Iss, dass Du etwas wirst, nichts bist Du ja schon lange genug.

 

Ja hörst Du denn nicht, dass das Fenster die ganze Zeit schlägt?


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