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Schwäbisches Wörterbuch

   

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Einer allein weiß nie alles, sonst bräuchte man sich ja keinen Rat einzuholen.

Qualität

Witz

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Franzose ein Amerikaner und ein Schwabe streiten sich darüber wer den besten Gummi herstellt. Der Franzose meint: "Bei uns ist ein Mann vom Eifelturm gefallen. Auf halber Strecke klemmte er mit seinem Hosenträger am Turm fest und hing daran wie ein Bungee-Springer. Ca c'est de la qualité!" - Der Amerikaner: "Ach was, lächerlich. Bei uns ist einer vom Empire State Building gestürzt. Unterwegs holte er seinen Kaugummi aus dem Mund, klebte ihn an der Wand fest und ließ sich langsam daran herab. That's quality!" - Da lächelt der Schwabe nur: "Bei os isch an Arbeidr, der wo uff dr Schbiddz vom Ulmer Minschdr gschaffd hot, rakhageld. Wie er onda uffbloddzd isch, hots en in 1000 Fätza vrrissa." - Die beiden anderen schauen ihn an: "Ja, und??" - "Ja no, der Mo hot Gummischdiefl akhet ond dia hennd koin oinzigs Gräddzerle abgriagd! Dees isch Gwalidääd!"


 

change management

 

Alles hat auch sein Gutes! - wörtl.: Es gibt keinen Schaden ohne jeglichen Nutzen.

 

Das Wetter bleibt so! Das Wetter wird sich nicht ändern!

Sach: Mehr als Besitz & Eigentum

Eigenheit

Man muss es wohl oder übel zugeben, ein "richtiger Schwabe" definiert sich fast immer über Besitz. Dieser Besitz kann sowohl materieller, als auch immaterieller Art sein, ersterer steht natürlich deutlich höher in der Gunst.

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Das Wort Besitz, oder im juristischen Sinne besser das Wort Eigentum, sind jedoch im Schwäbischen nahezu ungebräuchlich und werden daher mit dem Wort "Sach" zusammengefasst.

"Sach" ist wohl eines der wichtigsten schwäbischen Begriffe und wird in unzähligen Kombinationen verwendet.

Auch heute noch kommt ein Schwabe (und nicht nur der!) eher durch Sparen, im Sinne von Geld nur mit Verstand ausgeben, zu seinem "Sach", als durch übermäßiges Risiko und kaufmännische Kraftakte.

Die "gloine Sacha" erfreuen mindestens so sehr, wie die großen. "Heid senn zwar meine Daimler-Aggzia gschdiega, abbr no meh hodds me gfreid, dass'es beim Bäggr drei Bräddzla fir zwoi Eiro gäba hodd!"

Deutet ein Schwabe auf sein schmuckes Eigentum in Stuttgarter Halbhöhenlage, dann meint "Ällas mei Sach!", festen Auges und mit stolzer Stimme gesprochen, soviel wie: "Das alles gehört mir, ist hart erarbeitet, mit Herzblut und Schweiß aufgebaut - und wird für immer meiner Familie gehören. Also Respekt bitte!".

Am Ende einer ergebnislosen verbalen Auseinandersetzung sagt man oft "I hann jeddz mei Sach gsagd, machad was'r wollad." und meint "Ihr kennt jetzt meine Meinung - die steht auch felsenfest und nichts bringt mich davon ab. Küsst mich doch am Buckel!"

Sehr oft hört man auch den Kommentar "Dees isch doch koi Sach nedd!", und zwar bezogen auf die aktuelle Landes- und Bundespolitik, die Personalsituation beim VfB, die Zinsen beim Tagesgeld und vieles, vieles andere - alles unhaltbare Zustände eben...

Aber man kann auch "sei Sach laufa", also zu Fuß gehen und das Auto schonen, "sich sei Sach denga", sich Gedanken machen, die nicht laut geäußert werden sollten, "sich seinr Sach sichr sei", mit gleicher Bedeutung wie im Hochdeutschen, "sei Sach beianandrbhalda", also seinen materiellen Besitz fest geordnet im Griff zu haben.

Das Wichtigste ist jedoch, dass "mr äll Daag no uffschdanda ko ond sei Sach schaffa", also gesund genug ist, die Anforderungen des Tages zu bestehen, anders gesagt: "Dass mr äll Daag no gradaus bronza ko!".

Die Arbeit und der damit verbundene Wohlstand stehen über allem, denn "dia Lieb vrgohd, abbr Sach bleibd Sach!", die Liebe vergeht, aber Besitz bleibt Besitz.

So fällt auch die Wahl des Ehepartners eher pragmatisch aus, denn "wiaschd werdad se älle, abbr Sach bleibd Sach!"

Hinter dem oft zitierten Spruch "Mir gäbad nix", steht die tiefe Erkenntnis "Midd Guadsei büssd mr s'Sach ei", und daher sollte der gute Zweck schon ein ganz besonders guter Zweck sein, bevor ein Schwabe "sein Geldbeidl" öffnet.

"Des isch doch koi Sach nedd, wia Du midd'm Sach omgosch!", musste ich mir als Kind immer anhören, wenn mein Vater einen Blick in mein Zimmer geworfen hatte - ein "jenseids" Saustall wars, ich gebe es ja zu.

"Sach" wird auch gerne im Sinne von "Interessensphäre" benutzt: Eine Bauersfrau empfängt empört am Abend ihren Mann: "Mo, d'Leid sagad, du hättesch ebbes midd dr Zenzi, onsrer Magd." - "Des isch mei Sach!" "Abbr d'Leid sagad au, d'Zenzi kriagd a Kendle von dir" - "Des isch ihr Sach" -"Mo, wenn dess wohr isch, no gang i ens Wassr ond breng me om!" - "Des isch dei Sach."

Natürlich kennt der Schwabe auch den Diminutiv der "Sach", das "s'Sächle".

"Sächle" wird gerne genommen um Dinge weniger bedrohlich klingen zu lassen: "I hann Dr a baar Sächla zom Schaffa noglegd", wird wohl in einen arbeitsamen Nachmittag ausarten und die Bemerkung einer Ehefrau "En Urlaub nemme bloß a baar Sächla midd" lässt die Anschaffung eines Autoanhängers ratsam erscheinen, denn "dia Sächla" zu verstauen wird wohl "a kiddzliche Sach", also schwierig.

Die Erkenntnis "I hann jeddz a ganz schees Sächle beinandr", wird das Finanzamt und spätere Erben erfreuen, während "Heid gibds bloß a baar Sächla zom Middagessa" ein frugales Mahl erwarten lassen, was wiederum "a beese Sach isch", also ein sehr unerfreulicher Zustand.

Zum Schluss bleibt noch die Erkenntnis: "Kennd mr jeds Deng zwoimal macha, schdünds besser om älle Sacha!" - Das zu beherzigen "isch abbr Ihr Sach!"


Schaffa, schaffa, Häusle baua

Eigenheit

Ein Schwabe arbeitet nicht: er schafft: Beim Daimler, em Gaarda oder wia d´Sau, Hauptsache: er schafft.

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Nur wenn das 'Schaffa a Gschäfd wurd', dann stöhnt man: 'Isch dees a Arbad!'.

Wo man in Norddeutschland erst arbeitet und dann geschafft ist, wird hierzulande erst gschafft, und wenn man dann gschafft hat, ist man hee, wenigstens aber 'halbe hee', also schlagskaputt.

Für die Arbeit im herkömmlichen Sinne haben die Schwaben ein anderes Substantiv, das von schaffen kommt: das Gschäft. Nicht zu verwechseln mit dem Gschäft im Sinne von Laden oder Profit.

So pflegte ich morgens auch nicht 'ins Büro' zu gehen, sondern 'ens Gschäft'.

Denn jedes Schwabenkind hat schon früh die Erkenntnis, dass der, der das das Gschäft hat, selten auch das Gschäft macht und man sagt daher: 'Vom Schaffa wird koinr reich.'

Aber wegen des Geldes schafft der Schwabe ja nicht, sondern weil es sich so gehört, weil es halt alle so machen.

Eine schlechte Arbeit tadelt man daher 'Dees isch koi Ärbad net!' und wer die Arbeit nicht erfunden hat, 'der hot koin Schaffgoischd.', 'isch hald net schaffig.'

Größtes Kompliment für eine schwäbische Hausfrau ist denn auch nicht ein Lob wie 'Dia siehd jo sauguad aus!', sondern 'Ha dui ko schaffa!'

Und über eine Frau, die so gar keinen Zugang zur Arbeit findet, urteilt man hart: 'Dui macht am Bedd meh hee, als Goddes Wille isch.'


 

Schwäbisch ist ein Dialekt, kein Sprachfehler!

 

Erzähle mir doch keinen Unsinn!

 

Erzähl mir keinen Scheiß!

 

Erzähl mir keinen Scheiß! Erzähl mir nichts!

 

Rede keinen Unsinn!

 

Rede keinen Unsinn!

 

Rede doch keinen Unsinn! - wörtl.: Rede doch keinen Schafskot

 

Erzähle mir doch keinen Unsinn!

 

Red' kein Stuss! Red' doch keinen Unsinn! - wörtl.: Rede doch keine Scheiße!

 

Rede keinen Unsinn - wörtl.: Rede keine Schweinepisse raus

 

Lüg' mich nicht an! - wörtl.: Rede mir doch keinen Rost an den Zaun.


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