schwäbisch schwätza
schwäbisch zom ahöra

Schwäbisches Wörterbuch

   

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Schwäbisch
Deutsch
 

Verpiss Dich - wörtl.: Wandle im Schatten, dass Dich die Sonne nicht sticht

 

Geischdweis rausschwätza

Eigenheit

Treffen sich zwei Schwaben auf dem Markt, beim Einkaufen, im Garten oder sonst wo, wünschen sie sich in den seltensten Fällen den üblichen 'Guten Tag'.

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Stattdessen werden sofort hirnlose Gemeinplätze ausgetauscht, z.B. 'So, au em Einkaufa' oder 'So, au am schaffa' oder als Krönung 'So, au do?'.

Selbst bei einem Zusammentreffen beim sonntäglichen Spaziergang darf nie der Eindruck von Müßiggang entstehen, also sagt man 'So, wiedr amol nacham rechda gugga, ha?' oder noch besser 'I hanns arg pressand, i muss heid nomol ens Gschäfd'.

Wichtig ist vor allem, den Eindruck der Geschäftigkeit zu erwecken und dann vor einer möglichen Antwort das Weite zu suchen.

In diesen Zusammenhang passt vielleicht auch noch das Vorurteil, dass schwäbische Ehemänner am Hochzeitstag nur vier Worte benötigen: 'Ja scho' in der Kirche, 'Sodale' vor dem Mittagessen und 'Etzad' wenn er abends die Hosenträger abstreift.


 

Geständnisse

Witz

Dr Karle isch ganz zerknischt: "Du Annale, bevor mir heiradad muass I was gschdeha, I hann scho an Soh'!" - "Des isch doch koin Grond, dass de so da Riassl nahengsch! Was sodd i ersch saga, midd meine zwoi ledige Kendr!"


 

Gewinnspiel

Witz

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Schwaben gehen in ein neu eröffnetes Gasthaus. An der Tür hängt ein Schild mit der Aufschrift: "Großes Gewinnspiel! Kostenloser Sex zu gewinnen!" Die beiden gehen zum Wirt und fragen was man tun muss, um zu gewinnen. "Ganz oifach" sagt der Wirt, "I deng mir a Zahl zwischen 1 ond 10 ond wenn'd richdig rädsch, no hasch gwonna." - "Femf?", rät der eine. - "Falsch, s'war d'6, leidr vrlora". - Der andere probiert es auch, aber verliert ebenfalls. - Daraufhin meint dieser: "Woisch Du, i glaub irgendwia isch do was faul an dem Schbiel!" - "Des glaub i net", meint der Erste, "Mei Frau hot nämlich ledschde Woch scho zwoi Mol gwonna…".


 

Glauben

Witz

"Was hängsch'n da Riassl so na? Was ischn los?" - "Ach woisch, koinr glaubd mr äbbas!" - "Ha, des glaub i net!"


 

Am Essen muss immer viel Soße sein, dass alles besser in den Magen rutscht.

 

Gottes Wille

Witz

Eine Frau schaute jeden Morgen, kaum dass es Tag war, zum Fenster hinaus. Schließlich fragte eine Nachbarin, ob sie denn nicht schlafen könne, weil sie immer so früh auf sei. "Jo, schlofa kennd i scho, aber bei dera langa Schloferei machd mr meh am Bedd hee, als Goddes Wille isch."


Gotzig, donderschlächtig ond gottsmillionisch

Eigenheit

Der Schwabe neigt bekanntlich zu permanentem Understatement: 'Mir send grad in a ganz nets Häusle noch Schduagard zoga' bedeutet in aller Regel 'Wir haben eine aufwändig renovierte Villa in Stuttgarter Halbhöhenlage bezogen.'

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In kleinen Dingen aber liebt es der Schwabe seine Aussagen zu dramatisieren. 'Dia Breddzla beim Bäggr senn donderschlächtig deier worda' deutet auf einen Anstieg des Verkaufspreises um mindestens 1 Cent hin.

Wer von einem Regenguss überrascht wurde, wird das sicherlich so erzählen. 'Auf oin Schlag hots gottsmillionisch zom regna afanga, no hots au noch donderschlächtig gwinded, dass e bald koin goddziga droggena Fada am Leib ghedd hann ond soichnass hoimkomma benn.'

Gotzig ist im übrigen eine jener merkwürdigen Vokabeln, die es nur im Schwäbischen gibt und bedeutet eine Steigerung von allein oder einzig: 'Dr Opa hot koin gotziga Zahn meh en dr Gosch.'

Gotzig ist entstanden aus dem alten Wort 'gotteseinzig' und wurde schwäbisch-mundfaul zu gotzig abgeschliffen. Wie allgegenwärtig Gott früher in der Sprache war, zeigt sich auch in anderen Steigerungen, wie gottsallmächtig, gottsmillionisch, gottserbärmlich, gottesjämmerlich, gottesunglücklich oder gottfroh.

Übertreibungen (oder sollte man besser sagen: bildhafte Sprache) findet sich sehr oft im Schwäbischen. Wenn meine Mutter vom letzten Stadtbummel berichtete, dann hört sich das so an: 'Geschdern hanne me midd ledschdr Kraft en d´Schdadt gschleppt ond bin iberall romgschbronga. En jedam Lada wars goddsmillionisch voll. No hanne all dia Gugga midd bluadonderlaufene Nägel hoimtraga ond bin donoch donderschlächtig hee gwä.'

Übertreibungen bekämpfen auch nicht selten ein schlechtes Gewissen: 'Mir isch geschdern hondselend gwä, außerdem hanne goddsmillionisch schbugga miassa ond ben älle baar Minudda goddsjämmerlich zom Gloh gbschronga.' wird jemand vorbringen, der am Montag nicht im Geschäft war und diese kurzfristige Krankheit plausibel machen muss.


 

Positives Denken a la Schwaben - wörtl.: Gut dass die Ziege gestorben ist, das Heu ist knapp.

 

Schau zu, dass Du was wirst!

 

See closed that you win country!

 

Gutmütig

Witz

Ein zerstreuter Professor betritt (verbotenerweise) einen Weinberg zur Zeit der Lese. Ein 'Gog' (Tübinger Weingärtner) stellt sich ihm in den Weg und schreit "Ha Du Dagdiad, i schlag dr glei so aufs Kabbadach, dass de aus de Ribba guggsch, wia an Aff aus em Käfig, i schlag de en Boda nei, dass de dr Herrgodd midd dr Beisszang wieder rausziaga muaß, wenn de net glei vrschwendsch!" - Der Professor erschrickt zu Tode und stammelt nur noch Entschuldigungen. - Da beruhigt ihn der Gog mit den Worten "Es isch jo net so schlemm, dromm seggd mers jo em Guada!"


 

Ha noi!

Drohung

Aber nein!

Meint: "Das darf doch wohl nicht wahr sein!" oder "Das glaub ich jetzt aber nicht!" oder "Sag', dass das nicht wahr ist!"


Trockengestell mit 3 Querhölzern, auf dem früher das Heu getrocknet wurde.

Auf das dreibeinige Holzgestell wurde das vorgetrocknete Heu (mit viel Mühe und Schweiß) in einer ganz bestimmten Weise aufgeschichtet, so dass das Regenwasser an den oberen Schichten ablief und das untere Heu trocken blieb.


 

Heiratsantrag

Witz

"Iberleg dr's hald, Schäddzle, woisch, zamma kenndad mr an Haufa Schdeira schbara!"


 

leeren, ein Gefäß so weit neigen, dass der Inhalt herausfließen kann

Konjugation


Partizip Perfekt: khelded - geleert

Konjunktiv:
I däd helda
Du dädsch helda
Er däd helda
Mir dädad helda
Ihr dädad helda
Sia dädad helda

Futur:
I werd helda
Du wirsch helda
Er wird helda
Mir werdad helda
Ihr werdad helda
Sia werdad helda



Siehe auch:

schelda,

 

Entschuldigung auf Schwäbisch! - wörtl.: Haben Sie nicht gehört, dass ich 'Hoppla' gesagt hatte?

 

Hochzeitsnacht

Witz

Ein schwäbisches Pärchen freut sich auf die gemeinsame Hochzeitsnacht. Die Braut hat ihr Hochzeitskleid ausgezogen und liegt erwartungsvoll im Doppelbett. Der Bräutigam steht am offenen Schlafzimmerfenster und blickt verträumt in den schwäbischen Sternenhimmel.
Nach einer Weile flüstert sie zärtlich: "Komm, Schäddzle, i hann a solche Sehnsuchd noch Dir." - Er: "Schbädr Schäddzle, mei Mudder hot gmoind, dass heid dia schenschde Nachd in meim Leba wird – ond do will i koi Sekund vrsäuma!"


Hoggr, hogga und Verhoggde

Eigenheit

Auf einer Messe erlebte ich vor Jahren, dass ein Schwabe einen nichtschwäbischen Kunden mit den Worten 'Komm, hoggad Se sich zu ons na.' zum geselligen Hinsetzen aufforderte. Der verdadderte Kunde schaute sich um und setzte sich dann auf einen Druckerbeistelltisch, weil er verstanden hatte, er solle sich auf einen Hocker platzieren.

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Nachdem der Irrtum geklärt war, blieb er dann bei einem Gläsle Wein hocken, bis er beinahe verhockt wäre. Dabei ist der Kunde absolut kein Verhockter, sondern ein weltoffener Touristiker.

Ein Nicht-Schwabe wird die freundliche Aufforderung 'Hock na!' meist als unfreundliche Geste empfinden, aber hocken ist für Schwaben halt etwas Gemütliches, für Nichtschwaben etwas Ungemütliches. 'Kommen Sie, setzen Sie sich bitte zum mir.' ist einfach zu lang, unschwäbisch, daher kürzer und prägnanter: 'Hock na, Kerle!'.

Wenn viele Schwaben zusammen hocken, wobei dabei auch Neigschmeckte zugelassen sind, spricht man von einer Hocketse, also z.B. einem feuchtfröhlichen Zusammentreffen bei einem Fleggafeschd, also einer dörflichen Festivität.

Dort kauert man dann an engen Biertischen wie auf einem Hocker (braucht also Rückgrat, wenn man nicht den Rücken am Rücken des Hintersitzer abstützen kann), fühlt sich nach 2 Stunden total verhockt 'em Greiz' und hat meist auch schon einen hocken, dem Trollinger sei Dank.

Zum Leidwesen der 'Verhockten' zieht heutzutage oft ein Curry- oder Kebabduft quer über die Hocketse, weil man nur mit Roter Wurst und Kartoffelsalat einen weitgereisten Schwaben nicht mehr glücklich machen kann.

Die Verhockten bruddeln dann in ihr Bier, dass 'älles nemme dees isch und sich heidzudaag ällas auf dr Hoggetse nohogga derf.'

Aber wenn dann auch die Verhockten auf der Hocketse einen hocken haben, dann treibt die einigende Kraft des Trollingers zu wunderlichen Freundschaften und mancher Schwabe lässt sich (zu hinterher bereuten) Einladungen hinreisen wie 'Hoggad Se na, derf´e Sia uff a Gläsle Rodwei eilada?'.



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