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Schwäbisches Wörterbuch

   

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Gleich kommt ein Gewitter!

Gotzig, donderschlächtig ond gottsmillionisch

Eigenheit

Der Schwabe neigt bekanntlich zu permanentem Understatement: 'Mir send grad in a ganz nets Häusle noch Schduagard zoga' bedeutet in aller Regel 'Wir haben eine aufwändig renovierte Villa in Stuttgarter Halbhöhenlage bezogen.'

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In kleinen Dingen aber liebt es der Schwabe seine Aussagen zu dramatisieren. 'Dia Breddzla beim Bäggr senn donderschlächtig deier worda' deutet auf einen Anstieg des Verkaufspreises um mindestens 1 Cent hin.

Wer von einem Regenguss überrascht wurde, wird das sicherlich so erzählen. 'Auf oin Schlag hots gottsmillionisch zom regna afanga, no hots au noch donderschlächtig gwinded, dass e bald koin goddziga droggena Fada am Leib ghedd hann ond soichnass hoimkomma benn.'

Gotzig ist im übrigen eine jener merkwürdigen Vokabeln, die es nur im Schwäbischen gibt und bedeutet eine Steigerung von allein oder einzig: 'Dr Opa hot koin gotziga Zahn meh en dr Gosch.'

Gotzig ist entstanden aus dem alten Wort 'gotteseinzig' und wurde schwäbisch-mundfaul zu gotzig abgeschliffen. Wie allgegenwärtig Gott früher in der Sprache war, zeigt sich auch in anderen Steigerungen, wie gottsallmächtig, gottsmillionisch, gottserbärmlich, gottesjämmerlich, gottesunglücklich oder gottfroh.

Übertreibungen (oder sollte man besser sagen: bildhafte Sprache) findet sich sehr oft im Schwäbischen. Wenn meine Mutter vom letzten Stadtbummel berichtete, dann hört sich das so an: 'Geschdern hanne me midd ledschdr Kraft en d´Schdadt gschleppt ond bin iberall romgschbronga. En jedam Lada wars goddsmillionisch voll. No hanne all dia Gugga midd bluadonderlaufene Nägel hoimtraga ond bin donoch donderschlächtig hee gwä.'

Übertreibungen bekämpfen auch nicht selten ein schlechtes Gewissen: 'Mir isch geschdern hondselend gwä, außerdem hanne goddsmillionisch schbugga miassa ond ben älle baar Minudda goddsjämmerlich zom Gloh gbschronga.' wird jemand vorbringen, der am Montag nicht im Geschäft war und diese kurzfristige Krankheit plausibel machen muss.


 

Eins führt zum anderen! - wörtl.: Hagel kommt selten ohne Sturm!

 

Heute Abend kommt meine Mutter zum Nachtessen zu uns.

 

Die Schattenseiten des Ruhmes - wörtl.: Je öfter Dein Kopf in der Zeitung ist, umso öfter putzt man mir Dir den Hintern ab

 

In der Ruhe liegt die Kraft - wörtl.: Langsam tun für auch zum Ziel, aber eine Stunde später

 

hören, horchen

I hann dia ganz Nachd glosd, wann mei Dechderle hoim kommd!


Konjugation


Partizip Perfekt: glosd - gehorcht

Konjunktiv:
I däd losa
Du dädsch losa
Er däd losa
Mir dädad losa
Ihr dädad losa
Sia dädad losa

Futur:
I werd losa
Du wirsch losa
Er wird losa
Mir werdad losa
Ihr werdad losa
Sia werdad losa



Siehe auch:

blosa, uffblosa,

 

Manch einer kommt im Leben zu vielem, aber nicht zu sich selbst.

 

Minute

Mehrzahl: Minudda - Minuten

 

Mit bücken und drücken, kommt man durch alle Lücken.

 

Mit guten Absichten verlässt man das Haus, und mit schmutzigen Schuhen kommt man wieder heim.

 

Daher im kleinen sparen, dann reicht es auch für das Große - wörtl.: Mit kleinen Schritten kommt das Geld ins Haus, hinaus geht in großen Schritten

 

Man sollte immer auf das Beste hoffen, das Schlechte kommt leider von alleine.

 

Man muss sein Schicksal annehmen, wie es auch kommt.

 

Wer zu wählerisch ist, bekommt am Ende nichts! - wörtl.: Nach heikel kommt nichts

 

Noch jemand

Do kommd nomml äbbr!


Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn

 

Unexpected comes often!


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