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Schwäbisches Wörterbuch

   

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Das ist einfach - wörtl.: Das ist gut zu laden wie langes Heu.

 

Das ist ja unglaublich! - wörtl.: Das ist ja nicht mehr schön!

 

Das stört mich schon lange - wörtl.: Das ist mir schon lange ein Dorn im Auge

 

Es ist einfach unglaublich, wie Du mich anlügst!

 

Das ist noch nicht beschlossene Sache

 

That makes the cabbage also not fat!

 

Darauf kommt es nun auch nicht mehr an! - wörtl.: Das macht das Heu auch nicht mehr dürr

 

Das werde ich nicht mehr nehmen

 

Das war eine schöne Beerdigung, schade daß der Verstorbene nicht mehr dabei sein konnte.

 

Verbreite doch keine solche Lügen! - wörtl.: Diesmal will ich Dir noch glauben, aber das nächste Mal lügst Du mich bitte nicht mehr so an

 

Dich klemme ich gleich unter den Arm

Schwäbische Maßeinheiten

Die kleinste schwäbische Maßeinheit ist für mich 'A Muggaseggale' und das ist wirklich sehr klein. Ein Entomologe vom Stuttgarter Naturkundemuseum hat den Penis von Stubenfliegen (also Mugga) wissenschaftlich vermessen und der Durchschnittswert liegt bei 0,22 Millimetern. Das sehe ich ohne Brille schon gar nicht mehr :-)

Die schwäbische Maßeinheiten beginnen also mit

A Muggaseggale

Dazu gesellen sich dann ein ganze Reihe weiterer Angaben, für die ich aber kein konkretes Maß angeben will und kann, sondern die ich einfach in aufsteigender Reihenfolge (nach eigenem Gefühl) aufliste:

An Muggaseggl
Härles Hoor
A Fiddzele
A Häuchle
An Hauch
Ganz schee phäb
A bizzale
A klois bissle
A bissle
A bissle meh
A bissle arg
Ogfähr so
No a glois Schdiggle
Ko mr faschd lassa
A Zahlugg voll
No oin Ruggr
Grad so
Ogfähr so
No an Schuggr
Gleivoll
S'fehld nemme viel
Bassd faschd
Noch Augamaß isch guad
Ko mr so lassa
Was solls

Bei den letzgenannten Angaben sind wir dann schon mal im Zentimeter-Bereich.


Die Kehrwoche

Eigenheit

Ein unerschöpfliches Thema für alle Schwaben und alle Zugezogenen ist die Kehrwoche, diese typisch schwäbische Erfindung aus Nachbarschaftsbespitzelei und puritanischen Reinlichkeitsritualen.

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Die schwäbisch/alemannische Kehrwoche beruht auf einer Vielzahl von Erlassen, die seit Ende des 15. Jahrhunderts im evangelischen Württemberg heraus gekommen sind, um die Menschen zu Ordnung und Sauberkeit im häuslichen Umfeld anzuhalten.

So stand im Stuttgarter Stadtrecht von 1492:
"Damit die Stadt rein erhalten wird, soll jeder seinen Mist alle Wochen hinausführen, (...) jeder seinen Winkel alle vierzehn Tage, doch nur bei Nacht, sauber ausräumen lassen und an der Straße nie einen anlegen. Wer kein eigenes Sprechhaus (WC) hat, muss den Unrath jede Nacht an den Bach tragen".

In der Folge gab es diverse "Gassensäuberungs-Ordnungen", die die Frequenz der erforderlichen Reinigung und die Art der Durchführung genauer regelten.

Gewöhnlich wird noch heute im Mietvertrag geregelt, welche Partei wann den Gehsteig zu fegen, den Winterdienst zu übernehmen und das Treppenhaus zu putzen hat, sofern dies nicht schon die Hausordnung hergibt.

Meist gibt es in Miethäusern ein Schild mit der Fettdruckaufschrift Kehrwoche, das an der Wohnungstür des jeweils für die Kehrwoche zuständigen Mieters aufzuhängen ist. Hierdurch hat der Hausverwalter (und alle anderen Hausbewohner) jederzeit den Überblick, wen er bei Mängeln in der Reinigung ansprechen muss.

In größeren Gebäuden wird unterschieden zwischen "großer Kehrwoche", das ist das ganze Programm aus Haus, Keller und Gehsteig - und der "kleinen Kehrwoche", die meist das Reinigen der Treppe und des Treppenabsatzes vor der eigenen Wohnung umfasst.

Also gleich vorweg, die Kehrwoche ist sinnvoll und wird von mir nach Kräften durchgeführt, bisher keine Klagen. Aber eines fällt halt doch auf: der Sinn der Kehrwoche scheint weniger der kollektive öffentliche Sauberkeitswahn zu sein, sondern vielmehr im Gesehen werden mit Bäsa, Kuddrschauffl, Kehrwisch, Schrubbr ond Oimr zu bestehen.

Nicht das Ergebnis zählt, sondern der Beweis: ein überfluteter Kellergang ist wichtiger als eine saubere Kellertreppe.

Gängige Mittel sind z.B. das Verräumen sämtlicher Eingangsmatten im ganzen Haus, das auffällige und lang andauernde Plazieren von Reinigungsutensilien im ganzen Hause, laut vernehmliches Klopfen mit dem Schrubber an fremden Wohnungstüren oder einfach das stundenlange Stöhnen mit dem Besen in der Hand auf dem Gehweg.

Ganz lästig sind Nachbarn, die mit absichtlichen Verstreuen von Wollfusseln auf der Treppe das Reinigungsergebnis kontrollieren möchten. Hier kann es helfen, die Fusseln aufzunehmen, dann zu warten bis der Nachbar ins Bett gegangen ist (bei Schwaben also um 20:30 Uhr ..), dann Sturm zu klingeln und dem schlaftrunkenen Nachbarn die Fuseln mit den Worten "Die haben Sie auf der Treppe verloren und bestimmt schon vermisst!" in die Hand zu drücken.

Früher gab es überall noch den Kuttereimer. Das war der blecherne Nachfolger des Kutterfasses und der Vorgänger der genormten und aus Hartplastik gegossenen Mülltonne. Dass dieser bundeseinheitliche Terminus den traditionellen wie scheppernden Kuttereimer weitestgehend verdrängt hat, mag man bedauern.

Mir völlig unverständlich ist das 14-tägliche Auswaschen des Mülleimers, bei man nicht ruhen darf bis das Zink oder Plastik blinkt, je nachdem welche Tonne man benutzt.


 

Dir ist nicht mehr zu helfen!

 

Do ane

Richtungen

da lang

 

no brainer

 

Hier gehts lang!

 

Das ist halt ein unabwendbares Ereignis - wörtl.: Da ist auch nicht mehr die Hebamme daran Schuld

 

Hier entlang! Da lang!

 

Da muß ich nicht lange nachdenken


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