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Auch aus einem süßen Mund wird mal ein Mund und dann ein Maul
Der Mensch wird alt wie eine Kuh und muss lernen immer zu.
... ond mr wird bessr ald, wemmr emmr no a bissle drzualernd!
Aus amma Grabb wird koi Nachdigall
Redensart
Der Mensch ändert sich nicht - wörtl.: Aus einer Krähe wird keine Nachtigall
Die meisten Dinge ändern sich nicht - wörtl.: Aus einem Nachttopf wird nie eine Suppenschüssel
Ein hoffnungsloser Fall. - wörtl.: Aus dem wird nichts, und wenn man ihn in Schmalz siedet.
Bei de Alde wird mr guad ghalde
Redensart
Sagt man, wenn ein alter Mann eine junge Frau nimmt - wörtl.: Bei den Alten wird man gut verhalten
Endlich hat er es verstanden , er hat es endlich kapiert - wörtl.: Bei dem wird es endlich Tag
Der steht kurz vor einer Lungenentzündung, es fehlt nicht viel, dass er ernsthaft krank wird.
abdecken UND zudecken
Anekdote
Ein Nonnenkloster wird neu verputzt. Auf dem Baugerüst arbeiten alle Gipser und Maler sehr fleißig und die Äbtissin bittet daher eine Novizin, den Handwerkern ein gutes Vesper zu bringen. Vorher solle sie aber die Handwerker auf ihren Glauben prüfen. Wenig später steht die junge Nonne nun unten am Gerüst und ruft einem Gipser zu: "Griass Godd, kennad Sia dr Pontius Pilatus?" - Brummt es von oben herunter: "Noi, abbr i frog mol mein Kolleg, der weidr oba schaffd. He, Karle, kennsch Du en Pontius Pilatus?" - "Noi, worom?" - "Ha do onda schdohd sei Alde ond will ems Middagessa brenga!"
Hat man großen Durst, wird alles andere zur Nebensache!
Witz
Ein älterer Herr wird unweit des Stuttgarter Bohnenviertels angesprochen. "Na Siaßr, wie wärs midd ons Zwoi? 100 Eiro em Bedd, 25 Eiro em Treppahaus.." - "Von mir aus Mädle, do hosch 100 Eiro .." - "Gell, em Bedd isch hald schon gmiadlichr!" - "Ha, wer schwäddzd denn vom Bedd! 4 mol em Treppahaus!"
Eigenheit
Nichts macht der Schwabe lieber, als romzombruddla, also sich über Gott und die Welt zu beklagen, um dabei eigentlich vergessen zu machen, dass es ihm saugut geht.
Der Bruddler lässt seinem Ärger nie lauthals freien Lauf, er mault vielmehr leise vor sich hin, manchmal gerade noch laut genug, um verstanden zu werden, manchmal aber auch für andere unverständlich wie im Selbstgespräch.
Das kann sich dann so anhören:
"Jetz ko mi dann ällas so was von am Arsch legga, I benn doch emmr bloß dr Seggl ond soll älle helfa, abbr wer hilft denn mir, ond warom schbringt denn jetz der glombade Scheiß-Rasamähr nedd a, ond des Kabel isch au bees vrwurschdld, wer war denn do dra, ja verreck, jetz hanne au no mei Schaffhos verrissa, weil dr Nochbr sei verschissene Heck nedd gschnidda hodd, dem due abbr glei dr Roschd ra, ond mei Bier isch au scho widdr leer, friahr war irgendwie meh drenn in ra Flasch, I kennd grad uff dr Sau nausfahra!"
Hier zeigt sich die melancholische Seite des Schwaben, seine verschämte Sentimentalität und sein verstecktes Selbstmitleid. Nichts und niemand kann ihn in dieser Stimmung aufmuntern, er ist mit Gott und der Welt und besonders mit sich selbst uneins.
Wenn ein Bauer eine riesige Ernte einfährt und dazu beglückwünscht wird, sagt er bestimmt: 'Guggat Se abbr, wia ausglaugt s'Erdreich isch'.
Erhöht die Regierung die Steuern, jammert es allenthalben 'Dia saugad ons no vollends aus' - gibt es aber Steuerentlastungen, dann werden Sie unweigerlich die Worte hören: 'Vo was wellad dia denn dia eigendlich d'Schulda zriggzahla ?'.
Der Schwabe in seiner permanenten Ambivalenz, der ständigen Versuchung von allen Dingen zwei Seiten zu sehen und zu respektieren, kann gar nie zufrieden sein.
Und will es auch gar nicht, 'sonsch gäbs jo nix meh zom bruddla!'
putzen, reinigen, saubermachen
Oifache Gschichd: Was sich riehrd, wird griaßd, dr Reschd buzzd.
Partizip Perfekt: buddzd - geputzt
Siehe auch:
Abflbutza, Abrilabutza, An Gaul butza, ausbutza, Baim butza, Butzamäggeler, Glinglbutza, nass nausbutza, nass uffbutza, rausbutza, Regabutza, rondrbutza, uffbutza, vrbutza, wegbutza,
Kommt auch in diesen Redensarten vor:
Draneifahra wie d’ Gaas uff da Abflbutza! |
Draneifahra wie d’ Gosch uff an Butza! |
I ko des kussa nedd vrbutza, wenn e nedd selbr drbei ben. |
Je efdr Dei Grend en dr Zeidong kommd, je efdr butzad d’ Leit da Arsch mit dr ab |
Manchr will dr Äbfl ond da Butza! |
Mit butza ond kehra, ko sich koinr ernähra! |
Was saubr isch, muass mr nedd butza |
Was schee isch, brauchsch nedd lang butza. |
Der Frauen Stimme ist Gottes Stimme! - wörtl.: Frauen haben immer Recht, besonders die eigene!
Eigenheit
Die beiden Buchstaben H und A bilden zusammen eine der meistbenützten schwäbischen Floskeln im Alltag. Warum? 'Ha no, des isch halt so!'
Bei jedem Gespräch mit einem Schwaben über Politik, Philosophie oder die Brezel-Preise wird garantiert der Moment kommen, wo Ihr Gegenüber den nächsten Satz mit 'Ha no, ..' beginnt. In diesem Fall hat das 'Ha no' eine bestärkende oder bedauernde Bedeutung: 'Ha no, s'isch hald älles nemme dees ..'.
Aber 'Ha no' kann auch Erstaunen, Empörung, Ungeduld oder Zustimmung ausdrücken. Manchmal verschaffen die beiden Wörtchen auch nur eine Denkpause: 'Warom lachsch denn so saudomm?' - 'Ha no, i lach doch emmer so.'
Wo man sich andernorts aufplustert 'Das wäre ja noch mal schöner!', genügt dem Schwaben ein bedrohlich grollendes 'Ha no!'.
Wo eine Nichtschwäbin ihr Erstaunen in das (leider oft unzutreffende) Versprechen fasst: 'Jetzt bin ich aber wirklich sprachlos!', reicht der Schwäbin ein kurzes 'Ha no!?'.
Tollt eine Horde Jugendlicher in Straßenbahn herum, wird es nicht lange dauern, bis ein Schwabe aus einer Ecke statt 'Jetzt wird es mir aber allmählich zu bunt!' drohend 'Ha no!' grummelt. Und sollten sich die Jugendlichen daraufhin (entgegen aller Lebenserfahrung) für den Lärm entschuldigen, reicht ein kurzes 'Ha no, drom sagts mr jo em Guada.' als Antwort.
In meiner Familie pflegt der weibliche Teil fast jedes 'Nein' mit der Formulierung 'Ha noi!' zu verstärken. Das ist dann keine asiatische Stadt, sondern ein abschließendes, unverrückbares Nein: 'Ha noi, des gibds abbr net, dass mr jetz no en Disko gohd!.' oder 'Ha noi, mei Mo däd des net!'.
Mit der Floskel 'Ha was!', oft auch zu 'A wa!' verkürzt, zeigt der Schwabe Unwille oder Zweifel an: 'A wa, gangad Se weg, dia Heizeel-Preise bleibad so hoch!.' oder 'Ha was, jetzt kann'e gar nemme, geschdern hots zwoi Brezla fir an Eiro gäba ond I hann's net middgriagd!'
Der wird bald sterben - wörtl.: Der geht auch bald auf dem Rücken in die Kirche.
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