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Schwäbisches Wörterbuch

   

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Angst

Witz

Der Lehrer fragt im Unterricht die Schüler, ob sie jemand kennen, der Angst hat. "Mei Babba, Herr Lährer, der hot nachds Angschd zom alloi sei" - "Ond wia hosch des gmergd?" - "Ha, weil er emmr bei dr Nochbarre schlofd, wenn d'Mamma amol net drhoim isch!"


 

Schönheit vergeht - wörtl.: Auch dem schönsten Vogel fallen einmal die Federn aus.

 

Auch vermeintlich kleine Menschen können giftig werden!

 

Aufpreis

Witz

Ein schwäbischer Apotheker rennt dem letzten Kunden hinterher: "I hann Ihne doch äba Aschbirin vrkaufd!" - "Scho" - "Abbr aus Verseha hanne Ihne Schdrichnin gäba!" - "Ond?" - "Ha Schdrichnin isch 4 Eiro deirer!"


 

Etwas Ekliges

Net olanga, desch isch doch Bäbä!


 

aufgeben - wörtl.: den Bettel hinwerfen

Du kosch doch net wega jedem Muggaschiss da Bettl noschmeißa!


 

Beharrlichkeit

Witz

"Guada Morga Karle, wa duasch denn?" - "Heid amol nix!" - "Abbr des hosch doch geschdrn au scho do!" - "I benn halt net ferdig worda!"


 

Bei dem Regenwetter kann man nicht mal einen Hund vor die Tür schicken.

 

Du spinnst doch! - wörtl.: Bei Dir ist wohl die Hebamme noch nicht bezahlt worden!

 

Bohnenviertel

Witz

Ein älterer Herr wird unweit des Stuttgarter Bohnenviertels angesprochen. "Na Siaßr, wie wärs midd ons Zwoi? 100 Eiro em Bedd, 25 Eiro em Treppahaus.." - "Von mir aus Mädle, do hosch 100 Eiro .." - "Gell, em Bedd isch hald schon gmiadlichr!" - "Ha, wer schwäddzd denn vom Bedd! 4 mol em Treppahaus!"


 

Briefmarken

Witz

"So äbbas", sagt der Eugen zum Löwenwirt, "Jetz hann i scho em Ochsa a Vierdale dronga, no em Bära, no en dr Linde ond em Lewa. Wenn du mir jetz au koine Briafmarga hosch, werde's wohl uff dr Boschd versuacha miaßa!"


 

Komm doch nicht immer wieder mit dieser uralten Geschichte um die Ecke!

Bruddla, Brägla, Goschla

Eigenheit

Nichts macht der Schwabe lieber, als romzombruddla, also sich über Gott und die Welt zu beklagen, um dabei eigentlich vergessen zu machen, dass es ihm saugut geht.

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Der Bruddler lässt seinem Ärger nie lauthals freien Lauf, er mault vielmehr leise vor sich hin, manchmal gerade noch laut genug, um verstanden zu werden, manchmal aber auch für andere unverständlich wie im Selbstgespräch.

Das kann sich dann so anhören:

"Jetz ko mi dann ällas so was von am Arsch legga, I benn doch emmr bloß dr Seggl ond soll älle helfa, abbr wer hilft denn mir, ond warom schbringt denn jetz der glombade Scheiß-Rasamähr nedd a, ond des Kabel isch au bees vrwurschdld, wer war denn do dra, ja verreck, jetz hanne au no mei Schaffhos verrissa, weil dr Nochbr sei verschissene Heck nedd gschnidda hodd, dem due abbr glei dr Roschd ra, ond mei Bier isch au scho widdr leer, friahr war irgendwie meh drenn in ra Flasch, I kennd grad uff dr Sau nausfahra!"

Hier zeigt sich die melancholische Seite des Schwaben, seine verschämte Sentimentalität und sein verstecktes Selbstmitleid. Nichts und niemand kann ihn in dieser Stimmung aufmuntern, er ist mit Gott und der Welt und besonders mit sich selbst uneins.

Wenn ein Bauer eine riesige Ernte einfährt und dazu beglückwünscht wird, sagt er bestimmt: 'Guggat Se abbr, wia ausglaugt s'Erdreich isch'.

Erhöht die Regierung die Steuern, jammert es allenthalben 'Dia saugad ons no vollends aus' - gibt es aber Steuerentlastungen, dann werden Sie unweigerlich die Worte hören: 'Vo was wellad dia denn dia eigendlich d'Schulda zriggzahla ?'.

Der Schwabe in seiner permanenten Ambivalenz, der ständigen Versuchung von allen Dingen zwei Seiten zu sehen und zu respektieren, kann gar nie zufrieden sein.

Und will es auch gar nicht, 'sonsch gäbs jo nix meh zom bruddla!'


 

Pullover

Dei Bullerverle isch doch viel z'gloi.


Dauerbrenner 'Ha no'

Eigenheit

Die beiden Buchstaben H und A bilden zusammen eine der meistbenützten schwäbischen Floskeln im Alltag. Warum? 'Ha no, des isch halt so!'

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Bei jedem Gespräch mit einem Schwaben über Politik, Philosophie oder die Brezel-Preise wird garantiert der Moment kommen, wo Ihr Gegenüber den nächsten Satz mit 'Ha no, ..' beginnt. In diesem Fall hat das 'Ha no' eine bestärkende oder bedauernde Bedeutung: 'Ha no, s'isch hald älles nemme dees ..'.

Aber 'Ha no' kann auch Erstaunen, Empörung, Ungeduld oder Zustimmung ausdrücken. Manchmal verschaffen die beiden Wörtchen auch nur eine Denkpause: 'Warom lachsch denn so saudomm?' - 'Ha no, i lach doch emmer so.'

Wo man sich andernorts aufplustert 'Das wäre ja noch mal schöner!', genügt dem Schwaben ein bedrohlich grollendes 'Ha no!'.

Wo eine Nichtschwäbin ihr Erstaunen in das (leider oft unzutreffende) Versprechen fasst: 'Jetzt bin ich aber wirklich sprachlos!', reicht der Schwäbin ein kurzes 'Ha no!?'.

Tollt eine Horde Jugendlicher in Straßenbahn herum, wird es nicht lange dauern, bis ein Schwabe aus einer Ecke statt 'Jetzt wird es mir aber allmählich zu bunt!' drohend 'Ha no!' grummelt. Und sollten sich die Jugendlichen daraufhin (entgegen aller Lebenserfahrung) für den Lärm entschuldigen, reicht ein kurzes 'Ha no, drom sagts mr jo em Guada.' als Antwort.

In meiner Familie pflegt der weibliche Teil fast jedes 'Nein' mit der Formulierung 'Ha noi!' zu verstärken. Das ist dann keine asiatische Stadt, sondern ein abschließendes, unverrückbares Nein: 'Ha noi, des gibds abbr net, dass mr jetz no en Disko gohd!.' oder 'Ha noi, mei Mo däd des net!'.

Mit der Floskel 'Ha was!', oft auch zu 'A wa!' verkürzt, zeigt der Schwabe Unwille oder Zweifel an: 'A wa, gangad Se weg, dia Heizeel-Preise bleibad so hoch!.' oder 'Ha was, jetzt kann'e gar nemme, geschdern hots zwoi Brezla fir an Eiro gäba ond I hann's net middgriagd!'


 

Den soll doch der Blitz auf der Toilette treffen!

 

Das ist doch alles Mist! Das tut doch gar nicht! So ein Scheißdreck!

 

Der spinnt doch

 

Über einen kleinen Mensch - wörtl.: Der ist lange gewachsen und doch kurz geblieben


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