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Anekdote
Am achten Tag verteilte Gott die Dialekte. Als er alle Stämme durch war, beschwerte sich der Schwabe, er hätte als Einziger keinen abbekommen. Da seufzt Gott und sagt: "Ha, no schwätz hald oifach wia I!"
einheiraten, durch eine Ehe in eine andere Familie kommen
Partizip Perfekt: eikheiraded - eingeheiratet
Essen&Trinken
Heiße Brühe, in die verquirlte Eier und Milch durch ein Sieb gerührt werden
So schimpft halt nur ein Schwabe!
So schimpft halt nur ein Schwabe!
Eigenheit
Der moderne Dienstleistungsgedanke und die alte schwäbische Sprache bieten ein enormes Konflikt-Potential, gerade beim Bäcker. Ein Beispiel:
Verkäufer:
'Was griagad Sia?' - Dies impliziert schon den unterschwelligen Vorwurf, der Käufer verlasse wohl gerade den pietistischen entsagenden Weg und gebe sich hemmungslosem Konsum hin. Zudem zwinge er ja den Verkäufer gerade, den lautstarken Gedankenaustausch mit dem übrigen Verkaufspersonal zu Ende zu bringen.
Käufer:
'I hädd gern a Roggabrod' - Nun wird der Norddeutsche sagen, ja dann kaufen Sie es doch, aber verkennt die relative Höflichkeit in diesen Worten. Denn der Schwabe will nicht etwas, 'er hädd gern' oder er sagt ganz einfach: 'I griag a Roggabrod'.
Verkäufer:
'Solle's ei'schlaga ?' - Freiwillig geht da gar nichts, das üblich Verpacken der Ware wird nur nach Aufforderung
durch den Käufer vorgenommen. Schließlich ist Verpackungsmaterial teuer und eigentlich bringt ein 'aschdändiger' Kunde sein Einwickelpapier vom letzten Einkauf sauber gefaltet und aufgebügelt wieder mit.
Käufer:
'Au ja, des wär nett' - Für Selbstverständlichkeiten gibt es keinen Dank, daher am besten ein schwäbischer Konjunktiv ..
Verkäufer:
'Derf's sonsch no was sei ?' - Natürlich würde der Verkäufer seinen Umsatz weiter steigern. Ist sein Laden gerade leer, drängt er hiermit dem Kunden ein schlechtes Gewissen auf, nur so wenig zu kaufen. Und ist das Geschäft dagegen überfüllt, suggeriert er dem Kunden ein noch schlechteres Gewissen, den Kaufvorgang nunmehr zügig abzuschließen.
Käufer:
'Dange, des wär's!' - Ein Schwabe liebt es, sich eher wage auszudrücken und die Aussage, 'Ich habe alle meine Einkäufe getätigt, das war dann' ist ihm ein Gräuel. Also, 'Des wär's dann'.
Verkäufer:
'Brauchad Se au no a Gugg ?' - Da schwingt bereits Kritik mit: Einfach so einzukaufen, ohne eine Gugg, also eine Plastiktüte, mitzunehmen. Sich einfach auf das teuer erworbene Verpackungsmaterial des Bäckers zu verlassen!
Käufer:
'Noi, I nemm's so' - Wer will schon als Müll-Schwein gebrandmarkt werden. Da nimmt man lieber das Brot so unter den Arm .. und ärgert sich schon wenigen Metern, wenn das dünne Einwickelpapier im Wind davon flattert.
Verkäufer:
'Macht Zwoi dreissig, henn Se's dreissig Cend gloi ?' - Also wirklich, nur ein Brot zu kaufen und dann auch noch Wechselgeld, geschweige denn Kopfrechnen des 'Rausgelds' vom Verkäufer zu erwarten ist ja wohl eine dreiste Zumutung.
Käufer:
'Bis morga, scheena Dag !' - Mehr als ein Brot brauche ich halt nicht, aber dafür gelobe ich, allen Verlockungen der Konkurrenz zu Trotz, morgen wieder diesen Eiertanz an gleicher Stelle aufzuführen.
Verkäufer:
'Adee, wer kommt ?'
sich verheben (durch zu schwere Last)
I hann me bees iberlubbfd!
Partizip Perfekt: me iberlubbfd! - verhoben
Eigenheit
Es gibt auf dieser Welt eine ganze Menge 'Glomb', aber auf Hochdeutsch kein passendes Wort dafür.
Glomb ist ein Teil, das nie, oder aber aber im entscheidenen Moment nicht oder nicht so wie erwartet funktioniert.
Ein paar Beispiele:
Man steht an einer Stuttgarter U-Bahn-Haltestelle und will kurz vor dem Einfahren der Bahn noch schnell einen Fahrschein kaufen. Leider fällt das 20-Cent-Stück immer wieder aus dem Automaten, die Bahn fährt ein, die Türen öffnen sich, das 20-Cent-Stück fällt aus dem Automaten, die Türen schliessen sich, das 20-Cent-Stück fällt wieder aus dem Automaten - ja so a Glomb, a verreckts!!
Bekannte haben stolz eine neue sündteuere Coach gekauft. Auf der sitzt man aber gefühlt wie ein Affe in Geburtshaltung und haut sich dazu die Schienbeine am viel zu niedrigen Couchtisch an. Also sagt man: "Ha do henn'r jo an suppr Deil kauft!" - und denkt: "Ha so a saubleeds Disainrglomb, so bschissas!".
Glomb ist auch hervorragend dazu geeignet, Schuld von sich auf andere zu lenken:
Durch Unachtsamkeit hat man mit der neuen Heckenschere nicht nur die Hecke, sondern auch gleich noch das Anschlusskabel gekappt: "Ja so a hurads Scheissglomd, wer hodd mir denn so an Scheißdreck verkauft?!"
Der neue SUV ragt im Breuninger-Parkhaus links und rechts mindestens 10 cm über die Parkbucht und die Türen knallen beim Aussteigen ans Nachbarauto: "Henn dia en dem Scheißglombparkhaus no nedd gmerkt, dass dia Autos emmr broidr werdad?!"
Sogar immaterielle Dinge können Glomb sein. Wenn einem der Nachbar z.B. seine Sorgen über Corona und die Folgen erzählen möchte, dann winkt man ab mit: "Erspar mir bitte des ganze Glomb!"
Auch Dinge, die man nicht genau benennen kann werden ganz schnell zum Glomb: "Um Gottes Willen, was ist denn mit der Wand passiert?" - "Des Glomb dohanna isch uff des andere Glomb nuffkhagelt, hodd des Glomb do oba troffa ond isch samt dem andera Glomb do druffgfalla. So a Scheißdrecksglomb abbr au!"
Auf gehts, los jetzt! - wörtl.: jetzt aber schnell mit der Katze durch den Bach
Darin ist ein Produkt eingewickelt, das sich speziell an Kinder richtet - bekannt auch durch dodokay :-)
Essen&Trinken
Weissweinsorte: Kerner
Die Rebsorte Kerner entstand 1929 durch die Kreuzung von rotem Trollinger und weißem Riesling. Vom Weinsberger Dichter, Arzt und Weinfreund Justinus Kerner (1786 bis 1862) hat sie ihren Namen.
Jemand durch übermäßiges Lob zu etwas bewegen
Wennn's midd lobhudla net gohd, no muasch'em hald nondrschwätza!
Partizip Perfekt: lobghudld - gelobt
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